Sport Handball: Erster Sieg für die Trierer Miezen gegen Bremen

TRIER · Handball: Miezen feiern gegen Bremen ersten Saisonsieg, verlassen den letzten Platz und feiern ein überragendes Quartett.

 Sie zeigte gegen Werder Bremen ihr bislang bestes Spiel im Miezen-Trikot: die sechsfache Torschützin Dovile Ilciukaite  (rechts).

Sie zeigte gegen Werder Bremen ihr bislang bestes Spiel im Miezen-Trikot: die sechsfache Torschützin Dovile Ilciukaite  (rechts).

Foto: HANS KRAEMER

Es ist Monate her, dass die Miezen so unbeschwert und freudetrunken durch die Arena tanzten. Gestern war es mal wieder so weit, der erste Saisonsieg, Jubel pur. „Der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, war tonnenschwer“, gestand Trainerin Elena Vereschako nach dem 29:23 (15:11) im Kellerduell gegen Werder Bremen. Durch den Erfolg zog die MJC mit den Bremern gleich, gab die rote Laterne des Schlusslichts an Aufsteiger Harrislee ab und ist nun Drittletzter.

Vier Spielerinnen waren hauptverantwortlich für den Erfolg: Torfrau Alexandra Baranowska, die 15 Bremer Würfe abwehrte, sowie das Trio Linsey Houben (8 Tore), Andrea Czanik (7) und Dovile Ilciukaite (6). Letztgenannte Litauerin, die im Sommer nach Trier wechselte, zeigte ihr bestes Spiel im Miezen-Trikot – und war am Ende überglücklich: „Dieser Sieg war so wichtig für unser Selbstvertrauen, für den Kopf. Wir haben es heute geschafft, unser Niveau für 60 Minuten obenzuhalten, haben uns fast keinen Durchhänger erlaubt. Jetzt hoffe ich, dass wir eine Serie starten können.“

Obwohl Maja Zrnec rotgesperrt fehlte und Angela Petrovska wegen einer Blinddarm-Entzündung nicht auflaufen konnte, war der Sieg ungefährdet. Zwar waren auch Houben und Czanik angeschlagen, doch beide bissen auf die Zähne. Nach dem 5:1 in der achten Minute ließ die Konzentration der Miezen im Angriff zwar etwas nach, doch hinten war Baranowska zur Stelle. „Das hat heute unglaublich viel Spaß gemacht“, sagte die polnische Torfrau: „Wir haben uns diesen Erfolg absolut verdient. Ich denke, dass der Knoten nun geplatzt ist.“

Nach der 15:11-Pausenführung sorgten auch die 350 Zuschauer dafür, dass nichts mehr anbrannte. Die Miezen-Trommler gaben alles, die Fans standen auf ihren Sitzen. „Den Zuschauern gebührt heute ein besonderer Dank“, meinte auch Trainerin Vereschako, die auch an die Mannschaft viele Komplimente verteilte: „Was die heute geleistet hat, ist einen Riesenapplaus wert. Sie haben mehr als 100 Prozent gegeben.“

Beim 25:19 schien die Messe gelesen, doch Bremen kam noch einmal auf 22:25 heran – als dann jedoch Houben mit ihrem achten Tor zum 26:22 traf, fiel der Ballast von den Miezen ab, die die Partie dann locker nach Hause schaukelten. „Diese Trierer Mannschaft ist definitiv besser als ihr Tabellenplatz“, sagte Bremens Trainer Maximilian Busch.

Nun haben die Miezen erst einmal zwei Wochen Pause, ehe es mit dem Auswärtsspiel in Berlin weitergeht. Vorstand Jürgen Brech sieht der Zukunft nun ebenfalls gelassener entgegen: „Dieser Sieg wurde Zeit, er war absolut verdient.“

Baranowska, Eckelt (n.e.) – Braun (n.e.), Petrovska (n.e.), Satller (2), Ilciukaite (6/1), Houben (8), Czanik (7), Tolic 0), Szabo (3), Greinert (n.e.), Simon-Varga (3) – Beste Werferin Bremen: Osterthun (5)

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