Freizeit Karussell fahren und shoppen gehen bei der Morbacher St. Anna Kirmes

Morbach · Erstmals veranstalten Morbacher Geschäfte zur traditionellen St. Anna Kirmes einen verkaufsoffenen Sonntag: Damit soll dieser Tag noch attraktiver werden.

Morbacher St. Anna Kirmes bietet verkaufsoffenen Sonntag
Foto: m_huns <m_huns@volksfreund.de>

Sie ist eine der ältesten Veranstaltungen der Region und lockt alljährlich bis zu 10 000 Gäste in den Hunsrück: Am Freitag, 27. Juli, startet die traditionelle St. Anna Kirmes in Morbach. Fünf Tage lang, bis Dienstag, 31. Juli, feiern die Morbacher im Ortszentrum ihre typische Straßenkirmes rund um die St.-Anna-Kirche.

Das kommt nicht von ungefähr, denn die Kirmes ist ursprünglich das Kirchweihfest für das besagte Gotteshaus. Die Anfänge liegen lange liegt: 1835 wurde es zum ersten Mal gefeiert, und seitdem ist die Kirmes an ihrem Platz mitten im Ort geblieben.

Neben den Fahrgeschäften und Buden finden sich bei den Speise- und Getränkeständen auch gemütliche Sitzecken, denn die St.- Anna Kirmes ist ein Treffpunkt für ehemalige Morbacher, die zu diesem Termin in die alte Heimat kommen, um Verwandte und Freunde zu besuchen.

Außerdem lockt ein abwechslungsreiches Musikprogramm auf vier im Ort verteilten Bühnen. Die Live-Auftritte der unterschiedlichsten Bands und Gruppen bieten Unterhaltung für jeden Geschmack. Morbachs Ortsvorsteher Georg Schuh sagt: „Wir haben 20 Bands und Musikvereine, die an vier Tagen spielen - das ist ein vielfältiges Angebot, das vor allen Dingen die Besucher kein Geld kostet. Wir nehmen keinen Eintritt.“ Außerdem seien auch lokale Akteure eingebunden, so haben Feuerwehr, Turnverein, Musikverein und weitere Gruppierungen eigene Stände.

Die Kirmes gelte als Treffpunkt für viele Morbacher. „Es ist eine Traditionskirmes, zu der Schausteller schon seit vielen Jahren kommen, manche sogar schon in der vierten Generation. Die haben schon richtige familiäre Bindungen hierher. Früher konnten die Schausteller sogar ihre Wagen im Ort stehenlassen,“ sagt Schuh. Einer dieser Schausteller ist die Firma Werner Weeber Junior aus Bad Kreuznach. Gisela Weeber, Senior-Chefin, Jahrgang 1942, erzählt aus den alten Zeiten: „Unsere Familie ist seit 1906 mit einem Kinderkarussell auf der Morbacher Kirmes. Das wurde ganz früher noch mit einem Pferd betrieben. Ich bin sogar zeitweise in Morbach in die Schule gegangen, wenn die Kirmes außerhalb der Sommerferien lag. Das war ganz normal. Wir waren immer auf der Morbacher Kirmes, jetzt sogar in der fünften Generation.“ Ihr Unternehmen betreibt Fahrgeschäfte in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg.

„Morbach hat für uns einen Ausnahmestatus. Wir sind gerne hier. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß, die Zusammenarbeit mit der Verwaltung klappt gut - und vor allem ist in Morbach die Kirmes im Dorf geblieben. Das ist sehr gut, und deshalb ist sie auch so erfolgreich“, sagt Gisela Weeber.

In diesem Jahr hält die Morbacher Kirmes, trotz aller Tradition, aber auch noch eine Neuerung bereit: Erstmals gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag im Rahmen der Kirmes. Seit kurzem dürfen verkaufsoffene Sonntage nur dann angeboten werden, wenn es auch eine zusätzliche Veranstaltung gibt, wie in diesem Fall die Morbacher Kirmes. Das sehen die neuen Richtlinien des Landes vor. Daher haben sich Einzelhändler zusammengeschlossen und bieten Sonntagsshopping an, darunter mehrere Möbel-, Schuh- Textil- und ein Fahrradgeschäft.

Für Ortsvorsteher Georg Schuh ist das eine gute Ergänzung: „Der Kirmessonntag schwächelt in den vergangenen Jahren ein bisschen, den können wir gut mit einem verkaufsoffenen Sonntag aufpeppen. Das ist einen Versuch wert, um zu sehen, wie sich das etabliert. Das könnte den Sonntag beleben.“

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