Deutschland-Tour Auf den Spuren der Rad-Profis durch die Stadt Trier (Video)

Trier · Radsport: Am Freitag kommt der Tross der Deutschland-Tour nach Trier. TV-Redakteur Christian Kremer hat die finale Runde durch die Römerstadt getestet. Zwei Stellen könnten vor dem Ziel an der Arena entscheidend werden.

Ganz schön geschafft beim Selfie: Gerade ist TV-Redakteur Christian Kremer an dem Aussichtspunkt auf dem Petrisberg angekommen.

Ganz schön geschafft beim Selfie: Gerade ist TV-Redakteur Christian Kremer an dem Aussichtspunkt auf dem Petrisberg angekommen.

Foto: TV/Christian Kremer

Gestatten, mein Name ist Christian Kremer. Ich bin 38 Jahre alt, Redakteur beim Trierischen Volksfreund und Flachlandradler. An Wochentagen fahre ich täglich rund 15 Kilometer Fahrrad zu privaten und beruflichen Terminen. Meistens bleibe ich dabei im Moseltal, größere Steigungen muss ich nicht bewältigen. Im Vorfeld der Deutschland-Tour habe ich die Runde durch Trier gedreht, die am Freitag, 24. August, ein Haufen Profi-Radler vermutlich doppelt so schnell fahren wird wie ich. Die Strecke ist knapp 15 Kilometer lang und führt von der Arena, über die Zurmaiener- und Zeughausstraße quer durch die Innenstadt zur Güterstraße durch Trier-Ost über die Sickingenstraße auf den Petrisberg. Dann geht’s quer durchs Wohngebiet am Campus II der Uni vorbei über die Kohlenstraße, durchs Aveler Tal, den Wasserweg und die Herzogenbuscher Straße zurück zur Arena (siehe Grafik).

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Die Technik Ich bin mit einem Trekking-Rad mit Elf-Gang-Nabenschaltung, Schutzblechen, Licht und Gepäckträger unterwegs. Beladen ist mein Rad mit einer Tasche, am Lenker ist eine Action-Kamera montiert. Mit allem Drum und Dran wiegt das Rad etwa 18 Kilogramm. Ein Profi-Rennrad kommt auf weniger als sieben Kilogramm.

Durch die Stadt Los geht’s an der Arena in Trier-Nord. Anders als bei den Profis, bei denen die Straßen für Autos gesperrt sind, rollt heute der ganz normale Alltagsverkehr durch die Stadt, Stoßstange an Stoßstange. Ich darf im Gegensatz zu den Tour-Radlern auch nicht auf Straßen gegen die Fahrtrichtung fahren und muss an roten Ampeln anhalten. Als Radfahrer fühlt man sich im Trierer Alltagsverkehr meist ein bisschen bedroht wegen der Enge. Aus Angst, dass jemand einen übersieht und anfährt. Während der erste Abschnitt der Strecke von der Arena über den Verteilerkreis Nord und die Zurmaiener Straße Trier nicht gerade von der schönsten Seite zeigt, kommt nach rund drei Kilometern mit der Porta Nigra die touristische Hauptattraktion der Stadt  ins Blickfeld. Von da geht es Richtung Bahnhof links ab durch die Bismarck- und Schönbornstraße unter den Bahngleisen in die Güterstraße bis zur Bergstraße.

Auf den Petrisberg Dann steigt die Strecke zunächst sanft an. Richtung Amphitheater wird es ein bisschen steiler, und die Serpentinen an der Sickingenstraße sind dann für den Alltagsradler schon eine Herausforderung. Meine Fahrt wird an dem Berg immer langsamer, zum Teil muss ich aus dem Sattel und stehend in die Pedale treten. Als ich den Aussichtspunkt sehe, bin ich froh, dass ich die etwa 130 Höhenmeter geschafft habe, ohne schieben zu müssen. Im Gegensatz zu den Profis halte ich kurz an, mache dort, wo die ersten drei Fahrer bei der Deutschland-Tour Bonuspunkte kassieren, ein Selfie mit der Stadt im Hintergrund. Dann geht’s weiter über den Petrisberg bis zur Kohlenstraße – nach der Sickingenstraße keine Herausforderung mehr.

Die Abfahrt samt Endspurt Was an der Kohlenstraße folgt, ist der schnellste Abschnitt der Strecke. Wenn sich Hobbyradler hier rollen lassen, kommen sie vermutlich auf 30 bis 50 Kilometer pro Stunde. Die Profis werden die Abfahrt wohl noch viel schneller nehmen. Für die Spitzengeschwindigkeiten von weit über 100 Kilometer pro Stunde, die teilweise bei der Tour de France erzielt werden, ist es vermutlich nicht steil genug. Tempo werden die Rennrad-Cracks dort aber trotzdem machen. Vom Kreisel am Petrisberg bis zur Paulinstraße sind es drei Kilometer. Das letzte Stück zur Arena über die Herzogenbuscher Straße ist rund 1,2 Kilometer lang.

Fazit Hobbyradler brauchen für die finale Runde in Trier wohl zwischen 35 Minuten und einer Stunde (Nettofahrtzeit bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 25 und 15 Kilometern pro Stunde).  Die Radsportprofis sind natürlich viel schneller.  Laut dem Roadbook der Deutschland-Tour sind sie nach 26 bis 28 Minuten im Ziel an der Arena. Für die gesamte Etappe von Bonn nach Trier rechnen die Veranstalter mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 38 bis 42 Kilometer pro Stunde. Die Profis haben natürlich den Vorteil, dass die Straßen für sie gesperrt werden. Im Alltag ist ein Großteil der Strecke nur wegen des Verkehrs in der Stadt herausfordernd. Die anspruchsvollen Teile der letzten Runde in Trier sind der Aufstieg zum Petrisberg und die Abfahrt ins Aveler Tal. Dort könnte sich auch der Ausgang des Rennens entscheiden.

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