WM-Experten Herbert Fandel Schiedsrichter bei der WM: „Taktische Geplänkel laufen ins Leere“
Bitburg · Als Fußball-Fan war ich schon enttäuscht darüber, wie unsere Mannschaft gegen Mexiko aufgetreten ist. Ich schaue die WM-Spiele aber natürlich auch noch aus dem Blickwinkel des Schiedsrichters.
Bislang hinterlassen die eingesetzten Unparteiischen einen unaufgeregten, kompetenten Eindruck.
Und auch die Premiere des Videobeweises hat reibungslos funktioniert. Da zeigt sich, dass es richtig ist, ganz klare Vorgaben zu machen: Der Videoassistent soll nur in glasklaren Fällen eingreifen. Entsprechend wohltuend sparsam wird der Videobeweis bislang eingesetzt. Wenn es so weitergeht, wird in zwei Jahren niemand mehr über den Videobeweis diskutieren, so wird er zur Selbstverständlichkeit.
Wie etwa auch die Torlinientechnologie, die in der Partie zwischen Frankreich und Australien zum Einsatz kam.
Gut finde ich auch, dass bei den meisten WM-Spielen lange nachgespielt worden ist. Dadurch wird die reine Spielzeit erhöht, und taktische Geplänkel laufen ins Leere.
Dass unser deutscher WM-Schiedsrichter Felix Brych so lange auf seinen ersten Einsatz warten muss, wird ihn nicht nervös werden lassen. Klar, das Warten erfordert starke Nerven. Aber ich weiß, dass er die hat.
Herbert Fandel
In der täglichen TV-Experten-Kolumne schreiben Klaus Toppmöller, Sahr Senesie, Arno Michels, Celia Sasic, Sven Voss, Herbert Fandel, Edgar Schmitt und Dominik Kohr abwechselnd über die WM.