Breitbandausbau Schnelleres Internet für den ganzen Kreis Bernkastel-Wittlich

Erbeskopf/Bernkastel-Wittlich · Bis Ende 2019 verfügen nahezu alle Haushalte im Landkreis flächendeckend über eine Breitbandversorgung. Der Auftakt zum Ausbau bisher unterversorgter Kommunen ist jetzt im Hunsrückhaus am Erbeskopf erfolgt.

 Großes Werkzeug für ein großes Projekt: Manfred Henning von ateneKom, Michael Arens von Innogy SE, Landrat Gregor Eibes, Staatssekretär Randalf Stich und Jürgen Stoffel von Westnetz (von links) beim Spatenstich.

Großes Werkzeug für ein großes Projekt: Manfred Henning von ateneKom, Michael Arens von Innogy SE, Landrat Gregor Eibes, Staatssekretär Randalf Stich und Jürgen Stoffel von Westnetz (von links) beim Spatenstich.

Foto: Christoph Strouvelle

Der Landkreis geht mit großen Schritten in die digitale Zukunft. Bis Ende 2019 soll jeder Haushalt einen Internetanschluss mit einer Übertragungsrate von mindestens 30 Mbit besitzen. Dafür hat der Landkreis ein zwölf Millionen Euro teures Konzept entworfen, mit dem die derzeit noch unterversorgten Haushalte ans schnelle Netz angeschlossen werden können.

Rund sechs Millionen Euro kommen vom Bund, 4,8 Millionen Euro von den Ländern. Eine Million Euro zahlt der Kreis, die restlichen 200 000 Euro übernehmen die Kommunen.

Am Montag ist in Anwesenheit zahlreicher politischer Prominenz, darunter Staatssekretär Randalf Stich vom Innenministerium, beim Hunsrückhaus am Erbeskopf inmitten mehrerer Bagger und Rollen mit Glasfaserkabeln der symbolische Spatenstich erfolgt. Denn die Arbeiten haben nach dem Eingang der Förderzusagen Ende Februar bereits vergangene Woche begonnen, sagt Landrat Gregor Eibes. „Den Tag haben wir herbeigesehnt“, sagt er.

Den Ort habe man für den symbolischen Spatenstich ausgewählt, weil das Hunsrückhaus künftig als Nationalparktor genutzt werden soll und eine gute digitale Versorgung dafür wichtig sei. „Das Hunsrückhaus ist ein prädestiniertes Beispiel dafür, was Breitband ausrichten kann“, sagt Eibes.

Im ganzen Landkreis werden in den kommenden eineinhalb Jahren 6468 Haushalte und 853 Unternehmen, die bisher unterversorgt gewesen sind, ans schnelle Internet angeschlossen. Die neu angeschlossenen Haushalte verfügen dann über eine Mindestversorgung von 50 Mbit, rund 40 Prozent davon werden sogar mit Raten von 100 Mbit oder mehr versorgt. Doch das sei noch nicht das Ende, sagt Staatssekretär Randalf Stich. „Es ist noch nicht die Gigabitgesellschaft, aber der Einstieg dazu“, sagt er. Das Land habe 127 Millionen Euro bereitgestellt, um den Breitbandausbau im Land flächendeckend voranzutreiben. 2011 hätten 27 Prozent aller Haushalte über Internetgeschwindigkeiten von 50 Mbit verfügt, 2017 seien es bereits 67 Prozent gewesen. Nach einer TÜV-Studie sei Rheinland-Pfalz das bestausgebaute Bundesland. „Wir gehen diesen Weg konsequent weiter“, sagt er.

Für den Ausbau verantwortlich ist die Innogy SE. Deren Leiter der Region Trier, Michael Arens, würdigt den Ausbau als Projekt von großer Bedeutung. „Die Breitbandversorgung ist heute so wichtig wie eine Versorgung mit Strom und Wasser“, sagt er. Gerade den ländlichen Gebieten biete der Ausbau enorme Chancen. Der Ausbau des Netzes erfolgt durch die Westnetz GmbH. Deren Sprecher Jürgen Stoffel sagt, dass in 76 ganz oder teilweise unterversorgten Gemeinden im Landkreis die Haushalte ans schnelle Internet angeschlossen werden. Nahezu alle erhielten Geschwindigkeiten bis zu 120 Mbit pro Sekunde, bei 30 Prozent aller Kunden seien sogar Raten bis zu 300 Mbit/Sekunde möglich. Der Ausbau erfolge parallel in vielen Gemeinden. Dafür sei das Gebiet in sieben Lose aufgeteilt worden, so dass die Arbeiten an mindestens sieben Teilprojekten gleichzeitig erfolgen können.

Der kreisweite Ausbau der Verbindungen zum besseren Anschluss der bis dato unterversorgten Haushalte liegt in den Händen des Kreisverwaltung, gibt Eibes einen Rückblick. Orts- und Verbandsgemeinden hätten dem Kreis diese Aufgaben übertragen. Die dazu notwendigen Beschlüsse seien innerhalb weniger Monate erfolgt.

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