Eifel-Literatur-Festival Start nach Maß mit Sebastian Fitzek

Wittlich · Auftakt nach Maß: Thriller-Bestseller-Autor Sebastian Fitzek hat am Freitagabend mit einer kurzweiligen Lesung im ausverkauften Eventum Wittlich das 13. Eifel-Literatur-Festival eröffnet.

Sebastian Fitzek eröffnet Eifel-Literatur-Festiival
Foto: TV/Andreas Feichtner

Kurz nach 22 Uhr am Freitagabend im Eventum Wittlich. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Jeder Meter zählt. Zwei Stunden lang hat zuvor Bestseller-Autor Sebastian Fitzek zur Eröffnung des Eifel-Literatur-Festivals aus seinem aktuellen Psychothriller „Flugangst 7A“ vorgelesen, hat dazwischen Anekdoten erzählt, Handybilder und kleine Filme auf die Großleinwand geschickt, die 1440 Zuschauer gut unterhalten. Und wenn gleich nach dem offiziellen Teil eine ganze Reihe Fitzek-Fans einen Zwischenspurt einlegen und quer durch die Halle spurten, dann drängen sie nicht zum Ausgang. Sie wollen ein paar Worte mit dem 46-Jährigen wechseln, ein „für Anna“ oder „für Thomas“ samt Signatur ins Buch, ein Selfie für die Erinnerung, für Facebook, für wen auch immer. Wer es in der Endlos-Schlange nicht nach vorne schafft, braucht viel Zeit. Stunden, genau genommen. Erst um 0.45 Uhr war für Sebastian Fitzek Schicht, vermeldete das Eifel-Literatur-Festival am Tag danach. Das sind fast Popstar-Dimensionen – mit dem Unterschied, dass sich Popstars eher nicht so viel Zeit für ihre Fans nehmen. Dabei war Fitzeks Lesung zum Festival-Auftakt für seine Verhältnisse unspektakulär. Er hat keine Liveband dabei – wie 2016 in Bitburg. Und der Mann, der sich auch schon mal in Zwangsjacke und mit Hannibal-Lecter-Maske auf die Bühne schieben ließ, verzichtet auch sonst weitgehend auf die große Show. Das macht aber auch nichts – das Kino soll schließlich im Kopf ablaufen.

Sebastian Fitzek eröffnet Eifel-Literatur-Festiival
Foto: TV/Andreas Feichtner

Der Berliner hat seit seinem Thriller-Debüt 2006 einen Erfolg wie wohl kein zweiter deutscher Krimi-Autor. Über zehn Millionen seiner Bücher wurden inzwischen verkauft, Fitzek wurde in 24 Sprachen übersetzt. Nicht, weil er Sätze schreiben könnte, die sich in Herz und Hirn graben. Aber er kann dafür sorgen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Weil die menschlichen Abgründe fesseln. Weil einen die Psychopathen nicht loslassen, die Fitzek genüsslich morden und misshandeln lässt, während der Autor in seiner Berliner Grunewald-Wohnung ins Grüne schaut und höchstens mal Nachbars Oben-ohne-Putzhilfe für Irritation sorgt. Anekdoten wie diese erzählt Fitzek gerne zwischendurch. Er erzählt, wie seine Protagonisten „ab Seite 80“ ihr Eigenleben gewinnen - die Freiheiten sollen sie sich nehmen. Er sagt, warum man Passagiere mit Flugangst tendenziell eher hinten als vorne sitzen sollten - und warum sie Platz 7A meiden sollten, wenn sie abergläubisch sind. So freute sich Festival-Chef Josef Zierden über seinen sehr gelungenen Auftakt der 13. Auflage des vom TV präsentierten Eifel-Literatur-Festivals, in dem bis Oktober noch über 20 Veranstaltungen in Bitburg, Wittlich, Gerolstein und Daun auf dem Programm stehen.

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