Fotos So wird Viez gekeltert
Die Äpfel zur Viezherstellung werden per Hand vom Boden gesammelt. Geeignete Sorten sind der Rheinische Bohnapfel, aber auch der Winter-Rambur, der Weiße oder Rote Trierer Weinapfel und der Porzenapfel.
Um die Äpfel auspressen zu können, benötigt man zunächst eine Obstmühle. In ihr werden die Äpfel zerkleinert. Die Stücke kommen in eine Kelter und werden dort zusammengepresst. Übrig bleibt die sogenannte Maische.
Das gefüllte Viezfass wird mit einer Gärglocke verschlossen. Diese hat die Funktion eines Ventils. Die Glocke verschließt das Fass so, dass die entstehenden Gase entweichen können ohne dass Luft einströmen kann. Ab und an muss der überquellende Gärschaum entfernt und das Fass wieder mit Most aufgefüllt werden.
Das Wort Kelter kommt vom lateinischen calcatorium (Fußtretung). Ursprünglich wurde das Pressgut mit bloßen Füßen zerstampft. Zur Verstärkung des Drucks auf die gemahlenen Apfelstücke werden mechanische Umsetzungsverfahren wie Hebel oder Zahnräder benutzt.
Um die kleinen Obstrückstände zu beseitigen, wird der Most nach dem Keltern gefiltert. Der frische Apfelmost wird auch als süßer Viez bezeichnet. Er hat mindestens 45 Grad Öchsle Zuckergewicht.
Der Gärprozess im Holzfass dauert etwa vier Wochen. Bei ihm wird der im Apfel enthaltene Fruchtzucker von der fruchteigenen oder der hinzugegebenen Hefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Der Most wird zu Viez.
Die Porz, wie der Trierer das Viezgefäß nennt (in den umliegenden Dörfern ist es die „Puaz“), ist aus Porzellan und fasst 0,4 Liter. Sie hält den Viez schön kühl. Diese Porz kommt unter anderem beim alljährlichen Viezfest des MGV Morscheid zum Einsatz.