Stadtbild Bunte Blumenwiese statt grüner Rasen

Traben-Trarbach · In der Stadt Traben-Trarbach soll es mehr blühen, damit sich Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten wohler fühlen.

 Auch auf dieser ehemaligen Rasenfläche an der Einfahrt der B 53/ Trarbach hat der Bauhof Wildblumen ausgesät. Das Foto zeigt Stadtchef Patrice Langer. Er will kommunale Flächen insektenfreundlicher machen.

Auch auf dieser ehemaligen Rasenfläche an der Einfahrt der B 53/ Trarbach hat der Bauhof Wildblumen ausgesät. Das Foto zeigt Stadtchef Patrice Langer. Er will kommunale Flächen insektenfreundlicher machen.

Foto: TV/Winfried Simon

In Traben-Trarbach soll es blühen. Das hat sich Stadtbürgermeister Partrice Langer vorgenommen. Nach und nach werden in den kommenden Jahren städtische Grünflächen mit Wildblumen eingesät, diie Stadt soll damit auch für Insekten attraktiver werden.

Langer hat sich – auch auf Anregung seiner Frau Dagmar mit dem Thema befasst. Wissenschaftliche Studien zeigen: Die Lebensbedingungen von Honigbienen, Wildbienen, Schmetterlingen, Käfern und Fliegen haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verschlechtert. Der Artenrückgang hat weitreichende Folgen, denn viele Insekten sind als Blütenbestäuber und auch als Nahrungsquelle für Vögel wichtig.

Der städtische Gärtner Wilhelm Huthmacher ist Feuer und Flamme für das Vorhaben. Seit April hat er auf insgesamt etwa 700 Quadratmetern Grünfläche, die vorher abgefräst wurden, Blumensamen ausgebracht – unter anderem an der Einfahrt B 53 Richtung Brücke in Trarbach, auf dem Streifen vor dem Kreisel in Richtung Wolf und zahlreichen Randstreifen wie in der Köveniger Straße in Traben.

Ein halbes Dutzend unterschiedliche Blumen-Saatgutmischungen hat Huthmacher verwendet – wie die Mischung „Sommerpflücken“ mit neun einjährigen Arten, darunter: Zinnie, Ringelblume, Kornblume, Trichtermalve, Kosmee, Bechermalve, einjährige Centaurea. Die Mischung „Blumenteppich Mittelalter“ besteht aus elf Sorten mit sehr bunten Tönen, die reichlich blühen und teils duften. Das nasse Wetter der vergangenen Wochen war ideal. An den meisten Stellen ist der Samen schon aufgegangen, freut sich Huthmacher, bald könne man die ersten Blumen sehen. Allerdings sei im ersten Jahr der Bewuchs noch etwas bescheiden, aber im zweiten Jahr könne man sich an der Blumenpracht umso mehr erfreuen.

Etwa 1300 Euro haben die Samen für die 700 Quadratmeter gekostet. Das ist für eine relativ kleine Fläche nicht wenig, allerdings müssen die Blumenwiesen nur ein- oder zweimal gemäht werden. Die grünen Wiesen brauchen wesentlich mehr Pflege. Achtmal, in nassen Jahren auch noch öfters, müssen die Flächen mit Rasenmäher und Freischneider kurz gehalten werden. „Das macht keinen Spaß, besonders wenn die Flächen klein und hängig sind“, weiß Huthmacher.

Stadtchef Langer sagt: „Wir können das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Wir tun etwas für die Insekten beziehungsweise für die biologische Vielfalt und die Stadt wird gleichzeitig für Bürger und Touristen attraktiver.“ Im kommenden Jahr sollen weitere 700 Quadratmeter städtische Grünflächen in insektenfreundliche Blumenwiesen umgewandelt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort