Trier Ente auf Eis – Feuerwehr rückt aus

Trier · Passanten sorgen sich um einen Erpel. Aber beim Rettungseinsatz auf einem der Mattheiser Weiher in Trier fliegt das Federvieh ganz  unverfroren davon.

 Bei frostigen Temperaturen friert der Mattheiser Weiher in Trier-Feyen zu (hier ein Archiv-Bild). Passanten sorgen sich dann um das Wohl der Enten.

Bei frostigen Temperaturen friert der Mattheiser Weiher in Trier-Feyen zu (hier ein Archiv-Bild). Passanten sorgen sich dann um das Wohl der Enten.

Foto: christiane wolff (woc)

Nach den frostigen Tagen und Nächten sind die Mattheiser Weiher im Trierer Stadtteil Feyen/Weismark von einer dünnen Eisschicht überzogen. Alles Federvieh – Enten, Gänse und Schwäne – tummelt sich auf der glitzernden Fläche. Alles Federvieh? Nein, eine Ente watschelte am Dienstagnachmittag nicht herum wie die anderen. Sie saß fest. Und zwar auf dem unteren Weiher, im hinteren Bereich, da, wo die kleine Insel ist. Rund 50 Meter weg vom Ufer.

Spaziergänger – derer beim sonnigen Winterwetter recht viele an den Weihern unterwegs sind – sorgten sich: Was, wenn der grau-braune Erpel nicht freiwillig dort sitzt, sondern festgefroren ist mit Federn oder Füßen am Weihereis. Irgendeiner der Passanten rief schließlich die Tierrettung der Trierer Berufsfeuerwehr an.

„Selbstverständlich rücken wir in solchen Fällen aus!“, berichtet Einsatzleiter Richard Wollscheid. Zumal vor Ort schon die ersten Kinder über eigene Rettungsversuche nachgedacht hätten. „Und das wäre dann wirklich gefährlich gewesen“, sagt Wollscheid.

Weil aber auch Feuerwehrleute nicht so einfach über das bloß drei, vier Zentimeter dicke Eis spazieren können, um die Ente zu retten, wurde ein 200 Meter langes Seil ausgepackt und erst immer schön am Ufer entlang und dann über die Eisfläche gezogen. „Als wir mit dem Seil in die Nähe des Erpels kamen, wurde es diesem offenbar zu ungemütlich – und er flatterte davon“, berichtet Wollscheid.

Die Ente war also nur vermeintlich angeeist. „Für Passanten macht das manchmal so den Anschein – die Tiere bewegen sich nicht weg, und dann meint man, sie seien festgefroren“, sagt Wollscheid. Erst am Montag war die Feuersehr zu einem ähnlichen Fall in den Nell’s Park in Trier-Nord ausgerückt. Nur dass sich dort ein Schwan in angeblich hilfloser Lage befand. „Aber auch dieser watschelte weg, als wir uns näherten“, berichtet Wollscheid.

Davor, sich selbst den Tieren zu nähern, um zu überprüfen, ob sie angefroren sind oder nicht, warnt Wollscheid eindringlich: „Auch, wenn es im Moment sehr kalt ist: Das Eis ist erst wenige Zentimeter dick und die Eisdecken auch nicht gleichmäßig gefroren. Am Mattheiser Weiher waren rund um die Insel zum Beispiel noch offene Wasserstellen. Auf keinen Fall sollten augenscheinlich zugefrorene Gewässer betreten werden!“

Und wenn die Ente tatsächlich festgefroren gewesen wäre? „Dann hätten wir unser Spezialgerät ausgepackt: eine Art Boot mit großer Auflagefläche. Die Feuerwehrleute, die sich zu dem Tier aufgemacht hätten, wären außerdem gesichert gewesen und hätten Taucheranzüge getragen, um bei einem möglichen Einbruch geschützt zu sein“, sagt Wollscheid.

Auch, wenn eine Gefahr für die Feuerwehrleute in solchen Fällen nicht ganz ausgeschlossen werden könnte: „Tierrettung ist eine der Aufgaben der Feuerwehr – derer wir uns natürlich annehmen“, sagt Feuerwehrmann Wollscheid.

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