Berufsfeuerwehr Die neue Hauptfeuerwache für Trier kommt

Trier · Für 2,6 Millionen Euro kauft die Stadt Trier das ehemalige Polizeipräsidium. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Wolfram Leibe unterzeichnen den Vertrag und sprechen über Planungen und Baubeginn für die neue Hauptfeuerwache.  

 Die Tage des alten Polizeipräsidiums an den Kaiserthermen sind gezählt: Wenn in wenigen Jahren hier offiziell Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr parken, wird das Gebäude längst verschwunden sein.

Die Tage des alten Polizeipräsidiums an den Kaiserthermen sind gezählt: Wenn in wenigen Jahren hier offiziell Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr parken, wird das Gebäude längst verschwunden sein.

Foto: Friedemann Vetter

Die Berufsfeuerwehr Trier nimmt in Rheinland-Pfalz eine Sonderstellung ein: Nur hier betreibt eine Feuerwehr neben ihren eigentlichen Aufgaben auch den Rettungsdienst und eine integrierte Rettungsleitstelle für die ganze Region. „Für dieses vielfältige Aufgabenspektrum sind moderne Dienstgebäude und eine zeitgemäße technische Ausstattung absolut unverzichtbar“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Freitag in der neuen Nebenwache in Ehrang. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Wolfram Leibe unterzeichnete sie dort den Kaufvertrag für das Gelände des ehemaligen Polizeipräsidiums an den Kaiserthermen. Hier soll in den kommenden Jahren die neue Hauptwache entstehen, die den zunehmend maroden Standort am Barbaraufer ersetzen wird.

2,6 Millionen Euro kostet das knapp 9700 Quadratmeter große Gelände, auf dem das ehemalige Polizeihochhaus dem Ende seiner Tage entgegengeht. Nur noch die Kantine, Laborräume, die Inspektion sowie die Autowerkstatt der Polizei sind dort derzeit untergebracht. Der Kaufvertrag regelt, dass diese Nutzung auch nach dem vereinbarten Besitzübergang im Juni 2020 in jedem Fall so lange garantiert ist, bis das neue Polizeigebäude in der Kürenzer Straße bezugsfertig ist. Geplanter Umzugstermin ist Mitte des übernächsten Jahres.

„Wir haben für alle Beteiligten eine Win-win-Situation“, betonten die Ministerpräsidentin und Oberbürgermeister Wolfram Leibe übereinstimmend. Dezernent Thomas Schmitt machte deutlich, warum dieser Passus keine Einschränkung für die Pläne der Stadt ist. „Die neue Feuerwache ist wesentlicher Teil der Zwei-Wachen-Strategie. Der bereits mit der Aufsichtsbehörde abgestimmte Raumplan wird deshalb funktionieren, weil ein Teil der Spezialfahrzeuge in eine zusätzliche Halle auf dem Areal der Nebenwache Ehrang untergebracht wird.“ Ein Verkehrsgutachten habe die Eignung des Geländes an den Kaiserthermen bewiesen. Auch der umwelttechnische Bericht für den Abriss der bestehenden Gebäude sei mit Blick auf den Realisierungswettbewerb bereits fertig. „Wir sind zudem in Verhandlung mit der Landesarchäologie über vorzeitige Grabungen.“ Etwa ein Drittel der Grundstücksfläche soll archäologisch untersucht werden.

 Vertragsunterzeichnung: Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Wolfram Leibe unterzeichnen den Kaufvertrag.

Vertragsunterzeichnung: Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Oberbürgermeister Wolfram Leibe unterzeichnen den Kaufvertrag.

Foto: Rainer Neubert
 Nach der Vertragsunterzeichnung erläutern Feuerwehrchef Herbert Albers-Hain und Oberbürgermeister Wolfram Leibe Ministerpräsidentin Malu Dreyer Details zu den Planungen.

Nach der Vertragsunterzeichnung erläutern Feuerwehrchef Herbert Albers-Hain und Oberbürgermeister Wolfram Leibe Ministerpräsidentin Malu Dreyer Details zu den Planungen.

Foto: Rainer Neubert
Trier: Malu Dreyer und Wolfram Leibe unterzeichnen Kaufvertrag für Feuerwehr-Gelände
Foto: TV/Scheidweiler, Jonas

Zeit verschenken will die Stadt auf keinen Fall, angesichts des Zustands der aktuellen Feuerwache am Barbaraufer. Schmitt: „Das ist den Mitarbeitern nicht mehr lange zuzumuten.“ Sobald das neue Rettungsdienstgesetz (siehe Info) im kommenden Jahr in Kraft ist, soll endlich auch der offizielle Grundsatzbeschluss im Stadtrat erfolgen und ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben werden. Erst dann wird klar sein, wie teuer die neue Hauptwache für die Stadt Trier sein wird. Die Stadtwerke Trier sollen – wie bei der Wache Ehrang – als Dienstleister mit der Planung und Projektsteuerung beauftragt werden. „Wir bauen ein neues, topmodernes Haus für den Schutz in Trier und in der Region“, so Oberbürgermeister Wolfram Leibe am Freitag. Doch davor rücken erst einmal die Abrissbagger an.

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