Karneval Jetzt wird der Frohsinn grenzenlos

Trier · 2000 Narren feiern auf dem Kornmarkt den Start in die neue Session. Mit dabei: Triers erstes Luxemburger-Prinzenpaar.

 Mundart-Matador Helmut Leiendecker verkündet die närrischen Gesetze. OB Wolfram Leibe (links) übersetzt sie in Hochdeutsche.

Mundart-Matador Helmut Leiendecker verkündet die närrischen Gesetze. OB Wolfram Leibe (links) übersetzt sie in Hochdeutsche.

Foto: TV/Roland Morgen

„Regen? Nicht bei uns! Wir haben bei Petrus schönes Wetter bestellt!“ Andreas Peters, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK), hat im Vorfeld eine ziemlich dicke Lippe riskiert. Und recht behalten. Überraschend verziehen sich nach anderthalb Regentagen die grauen Wolken. Ein denkwürdiger Sessionsauftakt beginnt. Denkwürdig schon deshalb, weil der Umzug der Karnevalsfunktionäre von der Porta zum Kornmarkt stattlicher denn je ist. Da strahlt auch ATK-Vize Stefan Feltes: „Jetzt kann nix mehr schief gehen.“ Tut es tatsächlich nicht. Auf dem Kormarkt sind es dann insgesamt rund 2000 Narren, die in die fünfte Jahreszeit hineinfeiern. Mit allem, was in Trier so dazugehört. Erweckung des Narrenzepters Wuppdus aus dem Aschermittwoch-Tiefschlaf, Verkündung närrischer Gesetze – und wieder mal trierisches „Bei uns gehen die Uhren anders“-Timing. Um kurz nach elf steht der Tross der Frohsinn-Funktionäre  auf der Bühne. Da scheint 11.11 Uhr noch in weiter Ferne. Also werden flugs ein paar Ansprachen und Schunkelrunden eingeschoben, und als man sich endlich zum Countdown entschließt, ist es schon 11.13 Uhr. Immerhin. Die ATK-Chefs haben vor ein paar Jahren schon mal geschlagene vier Minuten zu spät weismachen wollen, es sei genau 11.11 Uhr.

Macht diesmal eh nix. Die Session 2019 ist ja noch lang, genau genommen drei Wochen länger als in diesem Jahr. Doch auch in der relativ kurzen heißen Phase seiner Amtszeit hat das amtierende Prinzenpaar Peter Peters und Anja Meyer Maßstäbe gesetzt. Die Tollitäten vom KV Waldrach waren die ersten „Landeier“ (wie sie selbst sagen) auf Triers Narrenthron und haben ihre „Stadt und Land – Hand in Hand“-Mission mit Herz, Leidenschaft und Bravour erfüllt. Und 2019 wird es gar international. Designierte Nachfolger sind Pierrot und Marie-Claire Klein, ebenfalls  Landkreis-Bewohner (aus Langsur), aber Luxemburger Staatsbürger. „In Trier ist was los – mit uns auch grenzenlos“ lautet folgerichtig das Regentschaftsmotto des nächsten Prinzenpaares, das  sich am Sonntag dem Narrenvolk schon mal vorstellt. Mit stattlichem Gefolge: Nebst der Kommandantur (Dietmar und Gabi Schwan, Ralf Britzius und Verena Marx) steht „der halbe Heimatverein“ KG Trier-Süd und das Filsch/Irscher Gesangsduo No Name mit auf der Bühne. Was besonders gut ankommt: Die Prinzessin in spe begrüßt das Publikum auch auf Luxemburgisch und Französisch. Prognose: Das kann ja heiter werden, zumal die seit 14 Jahren verheirateten Kleins (er 58, sie 62) mit „ganzer Kraft“ ihrem Ehrenamt frönen wollen: „Wir sind Rentner und haben die Zeit dazu.“

Bis 16 Uhr wird auf dem Kornmarkt gefeiert. Mit den Hofmusikanten sowie den Bands Kölsche Jung, Leiendecker-Bloas und Fun 2.0, daneben halten DJane Rent a Sunshine (Sonja Storz) und Moderatorin Alexandra Meusel die Stimmung auf angenehmer Betriebstemperatur. ATK-Chef Andeas Peters zeigt sich hinterher „absolut begeistert. Heute hat alles gestimmt. Wetter, Zuspruch, Unterhaltungswert. Ich hoffe, das ist ein gutes Omen für die neue Session.“

Fotos: Närrischer Sessionsauftakt in Trier
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Närrischer Sessionsauftakt in Trier

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Foto: TV/Roland Morgen

Die hat ihren ersten Höhepunkt am Samstag, 12. Januar, wenn in der Europahalle die ATK-Gala steigt. Dann wird das alte Prinzenpaar verabschiedet und das neue inthronisiert und der nächsteTräger des Kaiser-Augustus-Ordens gekürt. Um welchen Promi es sich diesmal handelt, will Peters „noch nicht verraten“.

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