Gala im Kurfürstlichen Palais TV-Sportlerwahl: So feiern die Sieger

Trier · Die Bevölkerung der Region Trier hat eifrig abgestimmt. Mehr als 36 000 Stimmen haben die Fans den insgesamt 35 nominierten Sportlern, Trainern und Mannschaften bei der vom Ironman-Club Trier initiierten regionalen TV-Sportlerwahl gegeben. Am Donnerstagabend wurden die Sieger und Platzierten bei einer Gala im Kurfürstlichen Palais geehrt.

Als Sportlerin ist sie eine Sprinterin – auch bei der TV-Sportlerwahl 2017 ist Julia Würthen durchgestartet. Erstmals war die Para-Leichtathletin nominiert – und gleich sauste die Rennrollstuhlfahrerin aus Biersdorf in der Eifel zum Sieg in der Kategorie der Nachwuchssportlerinnen. „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagte Würthen, die sich für die Gala im Kurfürstlichen Palais in Trier mächtig in Schale geworfen hatte.

Ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt haben die Handballerinnen der HSG Hunsrück – und das mit beeindruckenden 45,89 Prozent der Stimmen. „Die Mannschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahren viele Sympathien erworben“, machte Trainer Sascha Burg einen Grund dafür aus.

12. Konstantinpreis-Verleihung - TV-Sportlerwahl 2017
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Bei den Nachwuchssportlern war es dagegen ein enges Rennen an der Spitze – letztlich setzte sich Neuling Samuel Fitwi, Langstreckenläufer der LG Vulkaneifel, durch.

Bei den Nachwuchsteams strich das Ruder-Duo Kathrin Morbe/Caroline Meyer den Titel ein. Mit Richard Schmidt stand bei den Sportlern ebenfalls ein Ruderer des RV Treviris ganz oben. Er konnte seinen Preis nicht persönlich abholen, da er als Mitglied der Athletenkommission der Welt-Anti-Doping-Agentur im kanadischen Montreal weilte. Das Ziel der Gespräche dort: der Kampf um einen sauberen Sport.

Schmidt, Welt- und Europameister im Deutschland-Achter, wandte sich ebenso wie die terminlich verhinderte Sportlerin des Jahres, Gesa Krause, in einer Videobotschaft an die Gala-Gäste. Sie dankten allen Fans, die sie gewählt hatten. Krause, Topathletin in Diensten des Silvesterlaufvereins Trier, sprach von einer „großen Ehre“.

Für den Trainer des Jahres, Marc Pschebizin, schloss sich ein Kreis. Bei der ersten TV-Sportlerwahl 2006 kam er in der Sportler-Kategorie als Fünfter ins Ziel – nun, elf Jahre später, heimste er den Titel bei den Coaches ein: „Ich bin sehr stolz. Das ist ein toller Tag für mich. Ich bin begeistert“, sagte Pschebizin.

Das diesjährige Motto der vom Ironman-Club Trier initiierten regionalen TV-Sportlerwahl lautete „Durchsetzungswille“: „Die Eishockey-Nationalmannschat hat bei den Olympischen Winterspielen vorgemacht, was möglich ist, wenn man mutig und entschlossen auftritt“, sagte Rainer Düro, Präsident des Ironman-Clubs.

Musikalisch umrahmt wurde die Gala von Sopranistin Evelyn Czesla und Pianist K P. Bungert. Sie gaben auch den Ton an für ein Geburtstagsständchen, das alle Gala-Gäste Leichtathletin Sophia Junk sangen – die Drittplatzierte bei den Sportlerinnen feierte im Kurfürstlichen Palais ihren 19. Geburtstag.

Insgesamt wurden bei der TV-Sportlerwahl mehr als 36 000 Einzelstimmen für die 35 Nominierten abgegeben. Wer landete wo? Hier gibt’s den Überblick samt Kurzporträts der Sieger:

Mannschaft des Jahres: HSG Hunsrück

Wenn es so weitergeht, führt der Weg für die Handballerinnen der HSG Hunsrück früher oder später schnurstracks in die 3. Liga. Dank einer überragenden Hinrunde überwinterte die Mannschaft, die beim Publikum eine große Euphorie entfacht, zum Jahresende mit stolzen 25:3 Punkten auf Platz eins der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar.

Die Top fünf:

HSG Hunsrück (Frauenhandball) 45,89 Prozent

Tri-Post Trier (Triathlon)           20,53 Prozent

TTC Rommersheim (Tischtennis)    14,2 Prozent

Dolphins Trier (Rollstuhlbasketball) 10,17 Prozent

LG Vulkaneifel (Leichtathletik)       9,21 Prozent

Sportler des Jahres: Richard Schmidt

Der Trierer Ruderer Richard Schmidt wurde mit dem Deutschland-Achter Welt- und Europameister. Im Dezember wurde dem 30-Jährigen eine historische Ehre zuteil: Als erste deutsche Herren-Mannschaft erhielt der Deutschland-Achter mit Schmidt in London vom Weltruderverband die Auszeichnung  „Male Crew of the Year“ verliehen.

Die Top fünf:

Richard Schmidt (Rudern) 26,02 Prozent

Jens Roth (Duathlon/Triathlon) 25,39 Prozent

Dominik Kohr (Fußball) 17,93 Prozent

Dirk Passiwan (Rollstuhlbasketball) 16,47 Prozent

Christian Junk (Kegeln) 14,19 Prozent

Sportlerin des Jahres: Gesa Krause

Bei der Leichtathletik-WM in London wurde Gesa Krause – doppelte deutsche Meisterin über 3000 Meter Hindernis und 5000 Meter – zur tragischen Heldin. Trotz eines Sturzes, der ihr früh Medaillenchancen raubte, machte die Athletin des Vereins Trierer Silvesterlauf der Konkurrenz keine Vorwürfe. Später im Jahr pulverisierte Krause ihren eigenen deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.

Die Top fünf:

Gesa Krause (Leichtathletik) 31,89 Prozent

Maike Hausberger (Paratriathlon) 23,57 Prozent

Sophia Junk (Leichtathletik) 16,75 Prozent

Diana Dadzite (Paraleichtathletik) 16,33 Prozent

Celine Rieder (Schwimmen) 11,46 Prozent

Trainer des Jahres: Marc Pschebizin

Seit einem Vierteljahrhundert ist Ausdauersport ein wichtiger Aspekt im Leben von Marc Pschebizin. 2017 führte er Jens Roth zu den nationalen Titeln im Crosstriathlon und -duathlon.

Darüber hinaus war Pschebizin als Betreuer maßgeblich daran beteiligt, dass die Triathlon-Herren-Mannschaft von Tri Post Trier ihre erste Zweitligasaison erfolgreich abschloss.

Die Top fünf:

Marc Pschebizin (Ausdauersport) 28,58 Prozent

Team TG Konz (Leichtathletik) 20,44 Prozent

Franziska Garcia (Handball) 19,64 Prozent

Birgit Jung (Radsport) 18,73 Prozent

Dino Toppmöller (Fußball) 12,61 Prozent

Nachwuchssportler des Jahres: Samuel Fitwi

Leichtathlet Samuel Fitwi ist ein Beispiel für gelungene Integration – und pfeilschnell. Der Flüchtling aus Eritrea, der bei der LG Vulkaneifel trainiert, ist dank neuer persönlicher Bestzeit schon jetzt der bisher zehntschnellste Läufer eines Vereins aus dem Leichtathletik-Verband über 5000 Meter. Über 1500 Meter wurde er Rheinland-Pfalz-Meister. Beim Silvesterlauf schaffte er es als dritter Läufer eines Vereins aus der Region im Lauf der Asse unter die Top zehn.

Die Top fünf:

Samuel Fitwi (Leichtathletik) 26,35 Prozent

Tim Dülfer (Crossduathlon) 25,1 Prozent

Miguel Heidemann (Radsport) 18,39 Prozent

Jan Thielmann (Fußball) 16,4 Prozent

Jan Stölben (Skilanglauf) 13,76 Prozent

Nachwuchssportlerin des Jahres: Julia Würthen

Sie machte das Triple perfekt: Bei der deutschen Hallenmeisterschaft des Behindertensportverbands gewann Rennrollstuhlfahrerin Julia Würthen drei Titel in ihrer Altersklasse U 16 –  über 60 Meter, 200 Meter und 400 Meter. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Nottwil in der Schweiz brach sie in den Disziplinen 200 Meter, 400 Meter und 800 Meter drei deutsche Rekorde.

Die Top fünf:

Julia Würthen (Paraleichtathletik)  29,52 Prozent

Jana Schuhmacher (Voltigieren)   22,45 Prozent

Hannah Ludwig (Radsport)          22 Prozent

Antonia Cordier (Sportschießen)   14,77 Prozent

Angelina Baum (Rasenkraftsport)   11,26 Prozent

Nachwuchsmannschaft des Jahres: Kathrin Morbe/Caroline Meyer

Bei der deutschen U-23-Meisterschaft gewann das Ruder-Duo Caroline Meyer/Kathrin Morbe den Titel im Leichtgewichts-Doppelzweier. Bei der U-23-WM in Bulgarien verpassten beide im leichten Doppelzweier als Vierte Bronze nur knapp. Sie erzielten das beste Ergebnis eines deutschen Boots in der einzigen olympischen Leichtgewichtsklasse der Frauen seit vier Jahren.

Die Top fünf:

Kathrin Morbe/Caroline Meyer (Rudern) 26,1 Prozent

U-20-Team TG Konz (Zehnkampf) 20,1 Prozent

A-Jugend Eintracht Trier (Fußball) 19,84 Prozent

Schulteam St. Willibrord-Gymnasium Bitburg (Basketball) 19,53 Prozent

Männliche U 18 MJC Trier (Basketball) 14,43 Prozent

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