Kriminalität Illegaler Kahlschlag in Bernkastel-Kues - Unbekannte roden Uferstreifen

Bernkastel-Kues/Andel · Unbekannte haben 400 Meter Uferstreifen in Bernkastel-Kues gerodet. Sach­verständige ermitteln derzeit die Schadenshöhe.

Unbekannte roden 400 Meter Uferstreifen in Bernkastel-Kues
Foto: TV/Klaus Kimmling

„Das lässt sich mit Fotos gar nicht darstellen, was wir in Andel vorgefunden haben,“ sagt Mathias Münch vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Trier und ist immer noch erschüttert. Solch einen Fall habe er bisher noch nicht erlebt. Denn im Bernkastel-Kueser Stadtteil Andel wurde zum Ende der vergangenen Woche illegalerweise die Ufervegetation auf einer Länge von fast 400 Meter erheblich zurückgeschnitten. Die dort stehenden Bäume sind zum Teil nachhaltig beschädigt.

Münch: „Unsere jahrelange Arbeit wurde hier mit Füßen getreten und innerhalb weniger Stunden völlig zerstört. Wir unterhalten unser Gehölz nach dem Leitbild der Gehölz­unterhaltung. Jeder Mitarbeiter ist darauf geschult, unsere Ufervegetation nach unseren Grundsätzen und Gesetzen zu erhalten.“ Was aber in Andel geschehen sei, sei das genaue Gegenteil.

Aufgrund von Beschwerden durch die Schifffahrt wurde die Wasserschutzpolizei bereits am Wochenende alarmiert. Münch: „Der alles andere als fachmännisch, dazu illegal durchgeführte Rückschnitt führte dazu, dass dicke Äste in der Wasserstraße trieben und die Schifffahrt gefährdet wurde. Manche Bäume sind so stark beschädigt, dass sie auch nicht mehr weiterwachsen können und entfernt werden müssen.“ Durch die Bundesanstalt für Gewässerkunde werde nun ein Gutachten zur Schadensermittlung erstellt, um ein genaueres Ausmaß der Zerstörung an der geschützten Vegetation und der Schadenskosten zu erhalten.

Münch: „Solche Maßnahmen werden durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes absolut nicht geduldet und weitere rechtliche Schritte eingeleitet.“ Dazu müsse erst das Gutachten abgewartet werden. Dabei gehe es nicht nur um die Zerstörung des Uferbewuchses, sondern auch um die Kosten für die Aufforstung. Wegen der Gefährdung der Sicherheit auf der Mosel wurde auch die Wasserschutzpolizei eingeschaltet.

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