Synagoge Wawern Veranstalter hoffen, dass Konzerte im April wieder möglich sind

Von Marion Maier · Der Auftritt von Madison Violet am Mittwoch in der Wawerner Synagoge fällt aus. Der Grund: Derzeit läuft eine baufachliche Prüfung. Laut altem Bauantrag waren nur kleine Veranstaltungen dort zugelassen. Heutige Vorschriften verlangen mehr.

 Für Veranstalter Christof Kramp (im Foto) und den Wawerner Hans Greis ist die Synagoge in Wawern ein Juwel in der Kulturlandschaft. Derzeit können sie die aber nicht für Konzerte nutzen.

Für Veranstalter Christof Kramp (im Foto) und den Wawerner Hans Greis ist die Synagoge in Wawern ein Juwel in der Kulturlandschaft. Derzeit können sie die aber nicht für Konzerte nutzen.

Foto: Dirk tenbrock/Dirk Tenbrock

Christof Kramp ist enttäuscht. Für ihn ist die fast 180 Jahre alte Wawerner Synagoge, die gerade mal 80 bis 100 Zuhörer fasst, ein ganz besonderer Veranstaltungsort. Deshalb organisiert der Saarburger dort regelmäßig Konzerte. Am Mittwoch hätte Madison Violet dort spielen sollen. Doch das Konzert mit den beiden kanadischen Folk-Sängerinnen und Songschreiberinnen musste der Veranstalter auf den Herbst verschieben.

Denn größere Veranstaltungen sind in der Synagoge zunächst nicht mehr zugelassen. Wie Michael Naunheim, Pressesprecher der Verbandsgemeindeverwaltung Konz, auf TV-Anfrage mitteilt, kann das historische Gebäude laut Bauantrag von 1992 nur für kleine Ausstellungen und Ähnliches genutzt werden. Naunheim: „Nach den heutigen baurechtlichen Vorschriften müsste das Objekt jedoch als Versammlungsstätte beantragt und genehmigt werden, damit auch Konzerte, Lesungen, Workshops mit Künstlern oder anderes dort stattfinden können.“

Der Ortsgemeinderat Wawern habe in seiner vergangenen Sitzung beschlossen, dass die Synagoge als Versammlungsstätte geöffnet werden solle. Das Gremium habe die Verbandsgemeindeverwaltung beauftragt, die notwendige Nutzungsänderung in Form eines Bauantrags sowie weitere erforderliche Maßnahmen zu prüfen und zu veranlassen. Naunheim stellt fest: „Dieses Verfahren läuft derzeit.“ Wie lange es läuft, könne man nicht sagen. Das hänge davon ab, ob und was an der Synagoge geändert werden müsse. Laut Ortsbürgermeister Karl-Peter Binz sei die fehlende Genehmigung für größere Veranstaltungen aufgefallen, als die Gemeinde eine Nutzungsanfrage für Musik und Tanz habe beantworten wollen.

Auch Hans Greis bringt diese Prüfung in Bedrängnis. Der Wawerner, der sich zusammen mit Mitstreitern Ende der 1980er um die Sanierung des ehemaligen Gotteshauses gekümmert hat und heute die Kulturellen Tage Wawern organisiert, plant am 13. April dort ein Konzert. Ewald Schuh soll dann Lieder aus den 20er Jahren präsentieren. Greis sagt: „Ich hoffe, dass das bis dahin klargeht.“ Er hätte sich gewünscht, früher von den Problemen zu erfahren. Die Planung habe schließlich bis zu einem halben Jahr Vorlauf.

Der von Station K geplante Auftritt der US-Sängerin Sarah McCoy am Samstag, 30. März, der auch in der Synagoge geplant war, wird laut Christof Kramp ins Bürgerhaus in Wiltingen verlegt.

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