Stadtplanung Verbandsgemeinde baut an in der Stadt

Wittlich · Das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Wittlich-Land ist zu klein. Deshalb soll nun angebaut werden. Wo genau und wie, das steht noch nicht fest.

 Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land will ihr Verwaltungsgebäude erweitern. Zur Option steht der Bau nach rechts, dort, wo jetzt noch Parkplätze sind. 

Die Verbandsgemeinde Wittlich-Land will ihr Verwaltungsgebäude erweitern. Zur Option steht der Bau nach rechts, dort, wo jetzt noch Parkplätze sind. 

Foto: klaus kimmling/Klaus Kimmling

Ziemlich eng geworden ist es in den vergangenen Jahren in den Räumen der Verbandsgemeindeverwaltung Wittlich-Land. 89 Menschen in Voll- und Teilzeit, die mit 76,2 Stellen gerechnet werden, arbeiten mittlerweile im Alt- und Anbau in der Kurfürstenstraße in Wittlich nahe des Türmchens. Nach Einschätzung der Verwaltung fehlt es an allen Ecken und Enden an Platz, und ein weiteres Wachstum der Verwaltung ist mit dem Raumbestand auch nicht drin. Denn die Verbandsgemeinde (VG), erklärt Bürgermeister Dennis Junk, würde gemäß ihrer Einwohnerzahl von 30 045 Bürgern mittlerweile 79 Verwaltungsstellen benötigen. „Wir sind einwohnertechnisch die fünftgrößte Verbandsgemeinde im Land und haben unseren aktuellen Raumbedarf mit der ADD abgeklärt“, sagt Junk. „1332 Quadratmeter haben wir, 1935 Quadratmeter brauchen wir, zuzüglich Toiletten, Fluren und einem Arztzimmer.“ 

Deshalb haben Bau- und Finanzausschuss nun in einer gemeinsamen Sitzung über eine Lösung und erste Planskizzen und Rohentwürfe diskutiert. Mit einer Erweiterung des Bestands wie mit einem Ausbau des Dachgeschosses im Anbau von 1979, wo derzeit das Verwaltungsarchiv untergebracht ist, ließe sich kein zusätzlicher Raum gewinnen, sagt Junk: „Dann müssten wir für das Archiv einen neuen Ort suchen, den wir aber auch nicht finden werden.“ Fakt sei, sagt Junk, dass die vorhandenen Platzkapazitäten im Rathaus, trotz einer mehr als optimalen Auslastung vollständig ausgeschöpft seien.

Anbau So zweifelt auch kein Ausschussmitlgied am Vorschlag der Verwaltung, dass ein weiterer Anbau die einzige Lösung sein kann. Ein weiterer Gebäudetrakt mit knapp 480 Quadratmetern Fläche für Büros, Besprechungsräume und einem größeren Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss: In diese Richtung gehen erste Planungen und Skizzen. „Ich wäre für eine minimalistische Lösung“, sagt Junk, „wir wollen uns auf die Kernaufgaben konzentrieren und brauchen keinen Prunkbau.“ Darüber ist man sich in den Gremien bereits einig, denn debattiert wurde im Großteil nur noch über den möglichen Standort eines Anbaus.

Kosten Zu den eventuellen Kosten des Projekts kann sich Bürgermeister Junk noch nicht äußern, „da wir uns noch in einem sehr frühen Stadium der Planung befinden.“

Größe Mit einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen soll sich der neue Verwaltungstrakt über drei Etagen erstrecken. 150 Quadratmeter Fläche soll jede Etage bieten. Im obersten Stockwerk soll allein ein neuer Saal für Ausschusssitzungen Raum finden.

Der Verbandsgemeinderat soll weiterhin außerhalb, in öffentlichen Gebäuden der Ortsgemeinden, tagen.

Standort Vorne, hinten, gerade schräg: Die Ausschussmitglieder einigten sich nach kurzer Debatte darauf, dass ein Anbau allenfalls rechts neben dem Anbau aus dem Jahr 1979 und damit zwischen Parkplatz und den bestehenden Gebäuden Platz finden solle. Eine mögliche Variante zur Bebauung des Innenhofs wurde verworfen. Die Ausschussmitglieder diskutierten sodann kontrovers über die Platzierung des neuen Gebäudetrakts, der über ein Treppenhaus mit Aufzug an den Bestand angesattelt werden soll. „Ein Baukörper direkt vorne an der Straße sieht zwar bescheiden aus“, sagte Junk, „wäre aber von den Kosten und der Erschließung her am besten.“ Andere Ausschussmitglieder sagten, der Anbau wäre auf dem hinteren Teil des Grundstücks besser platziert, weil man so keinen Innenhof, der keinen Nutzen habe, herstelle. Und wenn man hinten dransatteln will, stellt sich auch die Frage, ob der Gebäudetrakt im rechten Winkel oder schräg angebaut werden soll. Auch dazu gab es in der gemeinsamen Sitzung des Bau- und Hauptausschusses verschiedene Meinungen. „Es ist schwierig, weil wir nicht auf der grünen Wiese neu bauen, sondern am Bestand andocken“, sagte Junk gegen Ende der Debatte, zu dem die meisten Ausschussmitglieder die Platzierung des Baukörpers im hinteren Grundstücksteil befürworteten. Ein abschließender Kompromiss wurde noch nicht gefunden, „aber wir könenn den Mitarbeitern für die Planung nun eine Richtung mit auf den Weg geben“, sagte Junk.

Empfang Nicht nur über einen weiteren Anbau, sondern auch über die Neugestaltung des Empfangs in der VG-Verwaltung haben sich die Ausschussmitglieder Gedanken gemacht. Dieser liegt derzeit zweifellos ungünstig, da man ihn, nachdem man das Gebäude betreten hat, hinter einer Ecke suchen muss. „Wir bauen für den Bürger“, sagte Junk. Deshalb solle für die Neugestaltung des Eingangsbereichs ein Ideenwettbewerb ausgeschrieben werden. Neben einem Anbau, der Umgestaltung des Empfangs, der Sanierung der Fenster umfasst die aktuelle Planung noch ein neues Treppenhaus samt Aufzug sowie den Bau einer Behindertentoilette.

Verfahren Die Beratung im Ausschuss habe dazu gedient, die Gremien frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden und ein Feedback zu erhalten, ob die Planung wie dargestellt weiter vorangetrieben werden könne, sagt Junk. „Zudem sind bis zum endgültigen Planentwurf vorab auch noch etwaige Gespräche mit Landesbehörden zu führen. Zu guter Letzt muss dem Bauvorhaben noch der Verbandsgemeinderat zustimmen.“

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