Chorkonzert Was macht ihr aus unserer Welt?

Trier · In ihrem vierten Konzert setzen sich die Kinder- und Jugendchöre am Theater Trier kritisch und musikalisch mit der Schöpfungsgeschichte auseinander.

 Behandelte das dritte Konzert der Kinder- und Jugendchöre am Theater Trier das Thema „Wasser“, steht bei der vierten Auflage der „Mensch!?“ im Mittelpunkt.

Behandelte das dritte Konzert der Kinder- und Jugendchöre am Theater Trier das Thema „Wasser“, steht bei der vierten Auflage der „Mensch!?“ im Mittelpunkt.

Foto: TV/Mechthild Schneiders

Junge Menschen gelten als unpolitisch. Für die Sänger der Kinder- und Jugendchöre am Theater Trier trifft dies nicht zu. Nach der Oper „Brundibár“ von Hans Krása, der im KZ Auschwitz ermordet wurde, kommt mit ihrem vierten Konzert am Sonntag, 28. Oktober, 11 Uhr, erneut ein gesellschaftskritisches Werk auf die Bühne im Großen Haus.

„Mit unserem Konzert ‚Mensch!?’ wollen wir aufrütteln, hinterfragen“, sagt Chorleiter Martin Folz. Die Idee dazu habe ihn schon länger angetrieben. Das Konzert ist auch die erste eigene Produktion – Folz leitet die Chöre und das Philharmonische Orchester der Stadt Trier.

Hauptmotiv ist das Oratorium „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn – zum Teil überarbeitet von dem luxemburgischen Komponisten Camille Kerger und Folz. „Wir ergänzen sie mit aktuellen Songs und Geschichten, die Hadyns Werk weiterentwickeln“, sagt Folz. So trifft etwa „Und eine neue Welt“ auf John Lennons „Imagine“. „Er sagt nichts anders“, kommentiert Folz, der Lennons Song für seinen Chor und sinfonisches Orchester transkribiert hat.

Auch Herbert Grönemeyers „Mensch“ und Rolf Zuckowskis „Starke Kinder“ arrangierte Folz für seine Chöre, ebenso wie „Trotzdem“ von Erika Pluhar und „Heal the World“ von Michael Jackson. Optisch unterstützen Videosequenzen von Gideon Rapp, Schauspieler am Theater, das musikalische Geschehen.

 „Wir gehen den Schöpfungsprozess nicht religiös an“, sagt Folz. Vielmehr stellen die Chöre die Frage: „Wie gehen wir mit unserer Erde um, mit unserer Umwelt, mit unseren Mitmenschen?“ Schon Haydn habe sich stark für die Grundrechte der Menschen eingesetzt, die Gleichheit zwischen den Menschen, zwischen Mann und Frau. Zudem gibt es auch Auszüge aus der Charta der Grundrechte der Europäischen Union zu hören. Die Chöre erzählen die ganze Geschichte – von der Erschaffung der Welt bis zu deren Zerstörung. Die Message sei, sagt Folz: „Die Erwachsenen haben versagt. Die Hoffnung liegt jetzt auf den Kindern und Jugendlichen. Macht euch eine neue Welt.“

Karten: ab 10 Euro, Theaterkasse, Telefon 0651/718-1818.

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