Soziales Eine (fast) unendliche Geschichte

Retterath · Der im Rollstuhl sitzende Daniel Gilgenbach musste monatelang auf ein Sicherungssystem für die Fahrten zu den Westeifel Werken warten. Erst auf Vermittlung des TV kam Bewegung in die Sache. 

 Maria und Karl-Josef Gilgenbach freuen sich: Ihr Sohn Daniel kann endlich wieder zur Arbeit in den Westeifel-Werken in Gerolstein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Maria und Karl-Josef Gilgenbach freuen sich: Ihr Sohn Daniel kann endlich wieder zur Arbeit in den Westeifel-Werken in Gerolstein. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: TV/Brigitte Bettscheider

„Wir hatten ja die Hoffnung schon fast aufgegeben“, sagen Maria und Karl-Josef Gilgenbach. Und betonen, dass es nicht zuletzt dem Trierischen Volksfreund zu verdanken sei, dass ihr Sohn Daniel nach acht Monaten Zwangspause nun endlich wieder zur Arbeit in die Westeifel Werke (WEW) nach Gerolstein gefahren werden könne.

Der heute 36-jährige Daniel Gilgenbach ist durch Sauerstoffmangel seit seiner Geburt geistig und körperlich schwer behindert. Dass er überhaupt laufen lernte, war ein kleines Wunder und dem Einsatz der Eltern zu verdanken, die keine Therapie unversucht ließen. Er war Schüler des Hubertus-Rader-Förderzentrums in Gerolstein und ist nun schon seit vielen Jahren bei den WEW.

Im Frühjahr kam Daniel nach einem Wirbelbruch endgültig in den Rollstuhl. Dieser musste für die Fahrten zu den WEW mit einem so genannten Kraftknotenadapter zur Personen- und Rollstuhlsicherung ausgerüstet werden. An sich kein großes Problem und mit 530 Euro auch kein unbezahlbarer Kostenfaktor. Doch für Maria und Karl-Josef Gilgenbach begann eine Odyssee.

Von dem Sanitätshaus aus dem nordrhein-westfälischen Schwerte, das Daniels inzwischen sieben Jahre alten Rollstuhl seinerzeit geliefert hatte, wurde die Familie Gilgenbach Monate lang hingehalten.

Versprochene Rückrufe von Seiten des Sachbearbeiters wurden nicht eingehalten – bis auf die Auskunft, dass Daniels bisheriger Rollstuhl nicht für das Sicherungssystem geeignet sei. In ihrer Not wandten sich Maria und Karl-Josef Gilgenbach schließlich an den TV. „Wir fühlen uns machtlos, und zudem wird es höchste Zeit, dass Daniel wieder seinen geregelten Alltag hat“, begründeten sie ihre Bitte um Unterstützung.

Was Daniels Eltern schon nicht mehr für möglich gehalten hatten, funktionierte nun. Auf telefonische Anfrage des TV versicherte ein leitender Mitarbeiter des Unternehmens, sich sofort und persönlich um die Angelegenheit zu kümmern. Es verging nicht mal eine Woche, bis ein für den Kraftknotenadapter geeigneter Rollstuhl geliefert wurde.

“Wir waren zwar etwas enttäuscht, weil es sich um ein zwölf Jahre altes Modell mit deutlichen Gebrauchsspuren handelt“, sagen die Gilgenbachs. Aber alles besser als nichts: „Wer weiß, wie es sonst weitergegangen wäre“, erklären sie.

Etwas Geduld brauchten Daniel Gilgenbach und seine Eltern dann doch noch. Die Bestätigung der Kreisverwaltung und der Einbau des Kraftknotenadapters durch das Sanitätshaus Wittlich (Bendorf) mussten abgewartet werden.

Nun aber ist alles in Ordnung: Daniel kann sicher nach Gerolstein gefahren werden, und seine Eltern sind nicht mehr rund um die Uhr in der Pflicht für ihn. Was die beiden natürlich auch entlastet.

„Vielleicht ist er selbst gar nicht so begeistert“, räumt Daniels Mutter ein und ergänzt einen Aspekt, der aus ihrer Sicht positiv in der ganzen Zeit für Daniel war: „Immerhin haben wir unseren Sohn in den acht Monaten nach allen Regeln der Kunst verwöhnt.“

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