Freizeit Auf Brettern über die Mosel flitzen

Traben-Trarbach/Graach/Pölich · Wasserskifahren ist ein besonderes Erlebnis. Wer diesen nach wie vor beliebten Sport betreiben will, muss einiges beachten.

 Wasserskifahrer auf der Mosel: Erlaubt ist dieser Sport nur auf  ausgewiesenen Streckenabschnitten.

Wasserskifahrer auf der Mosel: Erlaubt ist dieser Sport nur auf  ausgewiesenen Streckenabschnitten.

Foto: TV/Winfried Simon

Man könnte neidisch werden. Mit einem Affenzahn rasen sie, gezogen von einem PS-starken Boot auf Skiern über die Mosel, das Wasser spritzt und schäumt, und am Ende tauchen sie kurz ganz ab ins kühle Nass. Bei der momentanen Hitze macht Wasserski besonders viel Spaß.

An der Mittelmosel sind zwischen Traben-Trarbach und Piesport sechs Abschnitte ausgewiesen, wo dieses sportliche Freizeitvergnügen erlaubt ist. Der Ruderclub Traben-Trarbach (RCTT) hat eine Abteilung Motorboot/Wasserski, und in Graach gibt es den Wassersportclub. Die Lust am Wasserskifahren sei allerdings in den vergangenen Jahren etwas weniger geworden, sagt Georg Huesgen, Vorsitzender des RCTT. Populär gemacht hat den Sport einst Hans-Willi Ellermeier. Er und Harry Götz, Doris und Gernot Krips, Hanne und Peter Polch sowie Jochen Steinbrunn heimsten bei Wettbewerben sogar nationale und internationale Erfolge ein. Heute sind es nur noch einige wenige, die sich mit einem oder zwei Brettern aufs Wasser wagen. Es fehle beim RCTT an einem Ausbilder und somit auch an Nachwuchs, sagt Huesgen. Einige Kilometer und zwei Moselschleifen weiter flussaufwärts kümmert sich der Wassersportclub Graach um den Wasserski-Sport. Die Familie Blesius aus Graach betreibt den Sport schon seit vielen Jahren.

Klaus Blesius (61), der fast 40 Jahre mit Wasserskiern die Mosel durchpflügte, hat vor zwei Jahren die Bretter in die Ecke gestellt. Sohn Florian (28) und Tochter Mareike (30) setzen aber die Tradition fort. Florian Blesius: „Mit sechs Jahren stand ich zum ersten Mal auf Wasserskiern. Es macht so viel Spaß. Es ist ein aktives, ein erfrischendes Erlebnis.“ Er weiß aber auch, dass man gut durchtrainiert sein muss, um bei einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern auf dem Wasser die Balance zu halten. „Nach acht, zehn Minuten auf den Brettern werden die Arme ganz schön lang, und man ist froh, wieder ans Land zu kommen“, sagt er. Das Schwierigste sei, „aus dem Wasser zu kommen“. Um das zu beherrschen, müsse man viel üben.

Der Wassersportclub ist ein sehr kleiner Verein. Er unterhält in Graach einen Steg. Alle zwei Jahre veranstaltet er zur Finanzierung im Sommer ein Stegfest, und der Club organisiert Anfang Dezember ein kleines Fest, wenn der Nikolaus über die Mosel nach Graach kommt. Wasserskifahren ist nur auf den Strecken erlaubt, die durch quadratische, blaue Tafeln mit einem weißen stilisierten Wasserskifahrer gekennzeichnet sind. Der Sport ist nur in Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang erlaubt. Auch bei veminderter Sicht ist Wasserskifahren verboten. Auf dem Boot muss neben dem Fahrer noch eine weitere geeignete Person sein, die den Wasserskifahrer sowie die Fahrtstrecke beobachtet.

Eine Wasserski-Hochburg ist Pölich (Kreis Trier-Saarburg). Rund um Trier ist die Strömung der Mosel sehr gemäßigt und die Wasseroberfläche verhältnismäßig glatt. Viele Vereine und Schulen rund ums Wasserskifahren haben sich deshalb dort angesiedelt.

In der Szene bekannt ist die Familie Kirsch aus Schleich. Stefanie und Franz Kirsch sind mehrfache Welt-, Europa- und Deutschlandmeister im Wasserski.
Stefanie Kirsch gehört schon seit einem Vierteljahrhundert zur Weltspitze im Barfuß-Wasserski. Inzwischen feiert auch Tochter Jacky (17) europaweit Erfolge.

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