Bankwesen Wirtschaftsförderer helfen Unternehmen in der Eifel auf die Sprünge

Bitburg/Prüm · Zum Aufgabengebiet der Wirtschaftsförderung im Eifelkreis gehört derzeit im besonderen Maße der Breitbandausbau. Daneben gibt es noch weitere Herausforderungen.

 Ohne Fachkräfte bricht der Turm zusammen. Das gilt auch für den Erfolg Eifeler Betriebe.

Ohne Fachkräfte bricht der Turm zusammen. Das gilt auch für den Erfolg Eifeler Betriebe.

Foto: dpa/Stephanie Pilick

Früher waren es Kindergärten, Schulen und Versorgungszentren, deren Nähe bei der Wahl des Baugrundstücks für junge Paare eine entscheidende Rolle gespielt haben. Inzwischen steht auf den Prioritätenlisten der Grundstückssuchenden längst auch die Qualität des Internetzugangs ganz oben.

„Eine gute Breitbandanbindung schafft Wettbewerbsvorteile“, sagt Günter Gansen. Der Mitarbeiter der Kreisverwaltung betreut das Sachgebiet Wirtschaftsförderung und ist dabei auch für den Breitbandausbau im Eifelkreis zuständig.

Seit 2011 widmet sich der Kreis einer Aufgabe, die eigentlich Sache des Bundes wäre (der TV berichtete), von diesem aber bislang stark vernachlässigt wurde. Von einer „Breitbanddiaspora“ spricht Gansen, wenn er an die Eifel vor einigen Jahren denkt. Seine Abteilung hat bislang fast 160 Anträge zur Landes- und EU-Förderung auf den Weg gebracht hat, um Investitionen zum Breitbandausbau in Gang zu setzen.

„Als Wirtschaftsförderung setzen wir uns besonders für die Belange der Wirtschaft ein“, erklärt Gansen. Deshalb werde auch in sechs Gewerbe- und Industriegebieten Glasfaser bis in die Gebäude gelegt. „Die technische Entwicklung schreitet rasant voran und damit wachsen auch die Anforderungen“, sagt Gansen. Er ist sich sicher: „Die Breitbanderschließung wird uns daher auch noch einige Zeit nach 2019 beschäftigen.“

Die flächendeckende Verbesserung der Internetversorgung ist aber nur eine von vielen Herausforderungen, mit denen sich die Wirtschaftsförderung des Eifelkreises befasst. Eine andere ist der zunehmende Fachkräftemangel.

Vor allem durch die Nähe zu Luxemburg wird es für die Unternehmen immer schwieriger, Mitarbeiter zu finden. „Durch die Arbeitgebermarke Eifel, die in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und den regionalen Betrieben entstanden ist, versuchen wir, die Unternehmen in ihren Bemühungen zu unterstützen“, erklärt Gansen. Ziel der Initiative sei es, die Attraktivität der Arbeitgeber im Kreis zu steigern.

Auch bemüht sich die Wirtschaftsförderung darum, möglichen Investoren den Eifelkreis als Wirtschafts- und Lebensraum schmackhaft zu machen. Die Mitarbeiter der Kreisverwaltung helfen bei der Suche nach geeigneten Standorten. Und sie bieten als besonderen Service in sogenannten Genehmigungskonferenzen einen Runden Tisch, an dem alle Genehmigungsbehörden zusammen mit dem Investor und dem Planer das Vorhaben besprechen.

„Wir können hier natürlich nicht die gesetzlichen Grundlagen diskutieren“, sagt Gansen, „schaffen aber Transparenz und liefern dem Investor frühzeitig Hinweise auf wichtige Punkte.“ Und das sorge für Planungssicherheit.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Beratung von Unternehmen bei geplanten Investitionen. Wie der Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung erklärt, werde dabei bedarfsgerecht nach geeigneten Förderprogrammen gesucht. „Wir liefern dem Betrieb damit eine Entscheidungsgrundlage für die Umsetzung der geplanten Maßnahmen und sind begleitend bei der Antragstellung und Umsetzung der Fördergelder behilflich“, sagt Gansen. Er verweist auf den engen Kontakt zu Förderinstituten wie beispielsweise der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in Mainz oder aber den regionalen Hausbanken, den ansässigen Steuerberatern, den Wirtschaftskammern und der Kreishandwerkerschaft. „Dieser Kontakt ist sehr wichtig und macht die Arbeit für uns einfacher“, so Gansen.

Nach Auffassung des Wirtschaftsförderers liegen die Vorzüge des Eifelkreises zum einen in den attraktiven Rahmenbedingungen und zum anderen in der Lage im Benelux-Raum. Aus diesem Grund präsentiere sich der Kreis auch überregional. Als Beispiel nennt Gansen die Teilnahme an der Expo Real, einer internationalen Fachmesse für Immobilien in München, vor wenigen Monaten.

Solche Messeauftritte seien natürlich sehr kostenintensiv, doch sei der Eifelkreis, der gemeinsam mit den Nachbarkreisen und der Stadt Trier bei dieser Messe vertreten war, vom Land umfangreich unterstützt worden, sagt Gansen und erklärt, dass sich dieser Aufwand auch gelohnt habe: „Wir konnten einige Kontakte zu potenziellen Investoren knüpfen, und es gab auch schon weitere Gespräche hier bei uns im Kreis.“

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