Bildung Ein Haus für Jung und Alt

Prüm · Ab Dienstag geht der Betrieb in der Zentralbücherei Prüm – nach einer kurzen Pause zwischen den Jahren – wieder wie gewohnt weiter. Weitere Lesepaten sind willkommen.

 In der neuen Leseecke der Zentralbücherei lässt es sich gut schmöckern. Johannes (links,10), Rita Henz, Andrea Böker, Jakob (7), Anna-Lena (10) und Lésandro (13) lassen sich hier gern nieder.

In der neuen Leseecke der Zentralbücherei lässt es sich gut schmöckern. Johannes (links,10), Rita Henz, Andrea Böker, Jakob (7), Anna-Lena (10) und Lésandro (13) lassen sich hier gern nieder.

Foto: TV/Frank Auffenberg

Still ist es fast immer in den Räumen der Zentralbücherei, doch nur einmal im Jahr bleiben für mehrere Tage die Lichter ganz aus. Die Gänge zwischen den Bücherregalen sind leer, nur Bibliotheksleiterin Andrea Böker sitzt in ihrem Büro. „Die Zeit zwischen den Jahren wird bei uns immer für eine kleine Inventur genutzt“, sagt sie. Die vorige Woche zwischen den Jahren hat sie allein im Haus verbracht. Heute ist es aber mit der Ruhe wieder vorbei, pünktlich zum Start der ersten Arbeitswoche des Jahres 2018 hat die Zentralbücherei wieder geöffnet.

„Und ich bin mir sicher, dass gleich in der ersten Woche wieder viele Kunden kommen“, sagt Andrea Böker. Sie blicke schließlich auf ein recht erfolgreiches Jahr zurück. Besonders freue sie, dass auch 2017 wieder die Zahl der neuangemeldeten Kinder gestiegen ist. „162 Kinder haben sich bis November angemeldet, 208 Erwachsene. Voriges Jahr waren es 127 Kinder und 224 Erwachsene“, sagt Böker (siehe Info).

Dass die Zahl der sogenannten Erstleser weiter steigt, liege sicher auch an der intensiven Leseförderung, die seit langer Zeit zur guten Tradition des Hauses gehört. „Wer an eine Bücherei denkt, denkt meist nur daran, dass man hier Medien ausleihen kann. Wir sind aber auch irgendwie eine Art Veranstalter, sowohl mit Aktionen für kleine als auch für große Leser.“ Zu etwa 100 Terminen hat das Büchereiteam 2017 eingeladen. „Das ist schon eine ganze Menge. Zusammengezählt haben uns dabei 1656 Kinder und 1019 Erwachsene besucht.“

Besonders die wöchentliche Vorlesestunde sei weiterhin der Renner. „Mittwochs kommen dabei erstmal die Kinder der betreuenden Grundschule vorbei, danach gibt es noch eine öffentliche Vorlesestunde und einmal im Monat besuchen uns die Kleinen der St.-Salvator-Kindertagesstätte“, sagt Andrea Böker.

Durch diese gezielte Förderung könne man Kinder leicht für Literatur begeistern: „Einmal im Monat gibt es dann noch unser Bilderbuchkino, die Jüngsten sind damit schon mal an Bord.“ Allerdings sei es schwer, Jugendliche später bei der Stange zu halten. „Vom zehnten bis 14. Lebensjahr an, entwickeln sie andere Interessen. Dann verlieren wir manche. Wir arbeiten  gerade an einem Angebot für diese Altergruppe.

Für die jüngeren Leser halte man aber am bewährten Konzept fest. „In vergangenen Jahr neu hinzugekommen ist ja die Lesewanderung mit dem Naturpark Nordeifel – sie war so erfolgreich, dass wir das mit Sicherheit wiederholen.“ Mit 32 Kindern ging es zur Premiere über den Kalvarienberg in den Tettenbusch. An verschiedenen Stationen gab es Lesungen, an anderen Stellen Mitmachaktionen (der TV berichtete).

Der Publikumsschlager für Erwachsene sei übrigens nach wie vor die jährliche Fahrt zur Frankfurter Buchmesse. „Mit 55 Gästen hatten wir wie immer einen vollen Reisebus. Die Plätze sind stets sofort vergeben“, sagt Böker. Auch hier freue sie es, dass die Altersspanne sehr breit sei: „Die jüngsten waren um die 14, die älteren um die 70 Jahre alt.“

Wie erfolgreich solche Aktionen seien, stehe und falle aber mit dem Einsatz der Ehrenamtler, betont Andrea Böker. „Und die könnnen wir wirklich nicht genug loben. Im Moment haben wir 15 Lesepaten auf unserer Liste. Sie sind zuständig für die Vorlesestunden und das Bücherkino. Würden sie sich nicht so einsetzen, wäre das Angebot kaum haltbar.“ Übrigens freue sich das Büchereiteam über jede Verstärkung: „Wer sich vorstellen kann mitzumachen, kann sich einfach bei uns melden oder mal mittwochs vorbeischauen.“

Generell lohne sich  ein Besuch, sagt sie: „Das muss ich ja kaum betonen. Wer aber längere Zeit nicht bei uns war, wird staunen. Seit diesem Jahr haben wir die Leseecke komplett umgestaltet – eigentlich war sie für Kinder gedacht, aber mit den gemütlichen Sitzsäcken finden sich auch so manche Jugendlichen und Erwachsenen dort wieder.“

Der Umbau der gemütlichen Ecke sei vom Land unterstützt worden. „3300 Euro hat das alles gekostet, die Hälfte übernahm Mainz.“

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