Nicht nur am Nordseestrand

TRIER. (red) Die Weinbranche in der Region Trier beschreibt nach der jüngsten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier ihre Geschäftslage als äußerst positiv. Weingüter und Weinkellereien berichten nach Angaben der IHK gleichermaßen von einer verbesserten Entwicklung ihrer Weinumsätze.

"Motor der Entwicklung waren zum wiederholten Male der Absatz im Lebensmittelhandel und die Weinlieferungen ins Ausland", erläutert IHK-Geschäftsführer Albrecht Ehses das Ergebnis. Besonders die befragten Weingüter zeigen sich mit ihren Vermarktungserfolgen im Export sehr zufrieden. Erstmals legen auch der Weinfachhandel und die Gastronomie wieder etwas zu, was laut IHK auf eine insgesamt positive Stimmung bei den privaten Konsumausgaben in Deutschland schließen lässt.Höhere Preise durchgesetzt

Bei den Flaschenweinpreisen sei es den Vermarktern offensichtlich gelungen, ihre Preisplanungen durchzusetzen und höhere Preise zu erzielen. Am deutlichsten werde dies bei den Bewertungen des Absatzes im Lebensmittelhandel. In diesem Marktsegment habe der Wein im vergangenen Jahr eine Wert- und Absatzsteigerung erfahren. Kleine Ernten in Verbindung mit guten Qualitäten im Weißweinbereich und moderate Rotweinpreise hätten die positive Entwicklung im Inlandsmarkt begünstigt. Im Export war es aufgrund von Währungsverschiebungen und der harten globalen Wettbewerbssituation schwieriger, Preissteigerungen umzusetzen.Einige Weine bereits ausgelistet

"Die gute Geschäftslage sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zu geringen Lagerbestände in den Erzeugerkellern zu einem echten Problem werden", relativiert Ehses die gute Branchenstimmung. Die Vermarkter befänden sich in einer schwierigen Situation, da die zu rasant gestiegenen Fassweinpreise, beispielsweise für die Rebsorte Riesling, in bestimmten Marktsegmenten nicht umsetzbar seien oder Preisschwellen überschritten würden. Schlimmstenfalls seien einzelne Weine bereits ausgelistet worden. Außerdem führe die gestiegene Nachfrage am Fassweinmarkt auch seitens der Weingüter zu weiterer Verknappung. Alles Gründe für die Betriebe, mit wenig Euphorie in die Frühjahrs- und Sommermonate zu blicken und ihre Geschäftserwartung mit negativen Vorzeichen zu versehen.

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