Nicht nur für marode Brücken

KLAUSEN. Mit 70 Beschäftigten ist die Firma Torkret der größte Arbeitgeber des Wallfahrtsorts. Bauleiter und Poliere arbeiten zusammen mit Düsenführerschein-Absolventen.

"Torkretieren ist die Fachbezeichnung für ein ehemals patentiertes Spritzbetonverfahren. Zement, Sand und Wasser werden durch eine Rohrleitung mit hohem Druck auf ein Mauerwerk oder auf Beton aufgespritzt." Bauingenieur Achim Schmitz aus Hetzerath ist seit dem 1. Januar Niederlassungsleiter der Firma Torkret in Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich). Er und seine 70 Mitarbeiter betreuen jährlich rund 100 Baustellen in Luxemburg, dem Saarland, in Rheinland-Pfalz und im Hessischen bis nach Darmstadt. Die Mitarbeiter stammen fast alle aus der Region Trier. Im Geschäftsbüro zeugen großformatige Fotografien von den Sanierungsprojekten im Rhein-Mosel-Raum wie beispielsweise das Kaiserdenkmal am Deutschen Eck in Koblenz, die Moselbrücke Traben-Trarbach, das Schloss Malberg an der Kyll oder die Bertradaburg in Mürlenbach (Eifel). Aber auch Objekte wie die Europaterrassen in Luxemburg wurden von Torkret saniert. 90 Prozent der Aufträge kommen von der öffentlichen Hand. Spezialität sind Betonsanierungen, Verpressungen, Riss-Injektionen, Baugruben- und Felssicherung, Instandsetzung historischer Bauwerke, Rückverankerungen und -vernadelungen bei alten Gebäuden.Strategisch günstige Lage nahe der Autobahn

Die Firmenzentrale befindet sich in Essen. Im kleinen Klausen arbeitet die umsatz- und personalstärkste Niederlassung der deutschlandweit agierenden Torkret AG. Die Spezialfirma hat einen Jahresumsatz von mehr als 35 Millionen Euro. Im Verbund mit den Niederlassungen Hamburg, Berlin, Kassel, München und Freiburg konnte sich die 1974 gegründete Klausener Niederlassung kontinuierlich entwickeln. Achim Schmitz: "Klausen liegt strategisch günstig mit schnellem Autobahnanschluss in Richtung Trier, Saarbrücken, Luxemburg und nach Koblenz." Der 35-jährige Bauingenieur leitet eine schlagkräftige und motivierte Truppe: Vier Bauleiter, neun angestellte Poliere, zwölf Werkpoliere, Vorarbeiter und Kolonnenführer, drei Büromitarbeiter, zwei Lager- und Logistikmitarbeiter sowie 21 SIVV-Schein-Inhaber und acht Düsenführerschein-Absolventen erwirtschaften eine jährlichen Umsatz von rund acht Millionen Euro. SIVV ist die Abkürzung für das Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken. Der Düsenführerschein ist der Nachweis zur Befähigung im Umgang mit Spritzbeton, dem Torkretieren. "Der Spritzbeton sowie die Betonsanierung ist unser Kerngeschäft. Wir sanieren auch komplexe Brücken und wollen weiterhin innovativ sein", sagt Schmitz. Außerhalb des Kerngeschäfts werden Bohrarbeiten, Verstärkungs- und Betonsägearbeiten und Wärmeverbundsysteme angeboten.

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