Oh Tannenbaum, oh Fichtenbaum

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum ist wie ein Fahrrad ohne Räder. Der Tannenbaum mit seinen bunten Kugeln und Lichtern gehört einfach dazu. Lucky wollte wissen, wo die grünen Nadelgewächse eigentlich herkommen und hat deshalb eine Baumschule besucht.

Wolsfelderberg. Tannenbaum ist nicht gleich Tannenbaum, und in vielen Fällen ist die Tanne auch gar keine Tanne, sondern eine Fichte. Wollt ihr auch wissen, woran ihr das erkennen könnt? Nun, bei Tannen wachsen die Zapfen nach oben und bei Fichten nach unten. Und das weiß ich von Patrick Alt. Der kennt sich mit Weihnachtsbäumen nämlich aus, weil er jedes Jahr in den Wochen vor Weihnachten in der Baumschule Ernst am Wolsfelderberg in der Nähe von Bitburg im Einsatz ist.

Eine Baumschule ist im Grunde wie eine richtige Schule für Kinder, nur dass die Bäume dort nichts lernen müssen. Und deshalb gibt es auch keine Lehrer.

Dafür sind dort aber Bäume, "die wie die Schüler einer Klasse zwar alle gleich alt, aber unterschiedlich groß sind", erklärt Patrick Alt. Manche Bäume wachsen schneller, andere hingegen langsamer. Und so etwas wie Klassenzimmer gibt es auch.

In der Baumschule am Wolsfelderberg sind das große Felder, auf denen ein Bäumchen neben dem anderen wächst. Auf einem Feld sind Tannen, die erst zwei Jahre alt und noch winzig klein sind, und auf den anderen Feldern stehen Bäume, die bereits vier oder sechs Jahre alt sind. Viele tausend Nadelbäume wachsen dort, und aus jedem soll irgendwann ein Weihnachtsbaum werden.

Wenn sie groß genug sind, werden sie abgesägt. Und damit die Bäume einfacher transportiert werden können, werden sie durch einen großen Trichter gezogen, wo sie am anderen Ende in einem Netz landen. Das habt ihr sicherlich schon einmal gesehen. Der Weihnachtsbaum ist dann eingepackt wie eine Banane.

Nordmann-Tannen kommen aus dem hohen Norden



Weil aber die Baumschule gar nicht so viele Bäume hat wie jedes Jahr gebraucht werden, und vor allem die sogenannten "Nordmann-Tannen" - wie der Name schon vermuten lässt - in nördlichen Gegenden besser und vor allem gleichmäßiger wachsen, kommen zusätzlich noch ganz viele Weihnachtsbäume aus Dänemark. Die werden mit einem großen Sattelschlepper angeliefert und sind so gut verpackt, dass davon bis zu 100 Stück auf eine Palette passen.

Und, wisst ihr noch, woran ihr erkennt, ob euer Weihnachtsbaum eine Tanne oder eine Fichte ist? Genau: an den Zapfen. Das Problem ist nur, dass die Weihnachtsbäume meistens gar keine richtigen Zapfen haben, weil sie noch so jung sind. Aber ihr könnt den Unterschied auch anders sehen und vor allem fühlen. Denn die Nadeln von Fichten sind viel spitzer und pieksen deshalb beim Anfassen. Tannennadeln hingegen sind weich, fast so weich wie das Fell einer Leseratte.

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