Ominöse 30 Minuten

In Utscheid verletzte sich am vergangenen Wochenende ein Spieler der Heim-Mannschaft. Nach 45-minütiger Verletzungsunterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt - richtigerweise.

Utscheid. (dab) Die Szene spielte sich in der zweiten Halbzeit ab: Ein Spieler der SG Utscheid kommt im Zweikampf zu Fall und verletzt sich am Rücken. Weil Rettungswagen und Notarzt erst nach einigen Minuten eintreffen, ist das Spiel für rund 45 Minuten lang unterbrochen. Nachher werden Stimmen laut, man hätte das Spiel wegen der Verletzung nach 30 Minuten abbrechen müssen."Diese Aussage ist Quatsch", sagt Herbert Kommer, Vorsitzender des Spielausschusses im Fußballverband Rheinland. "Es gibt eine DFB-Anweisung. Die besagt, dass eine Unterbrechung 30 Minuten nicht überschreiten sollte - dies ist aber keine Muss-Bestimmung", sagt Kommer. Heißt im Klartext: "Wenn ein Spiel in absehbarer Zeit fortgesetzt werden kann, muss dies geschehen."Schiedsrichter Paul Hilgers habe demnach zu 100 Prozent richtig gehandelt, indem er das Spiel nicht abgebrochen hat, bestätigt auch Staffelleiter Amandus Thurn. "Wir können nicht dahin kommen, dass Spiele abgebrochen werden, wenn sich jemand ein Bein bricht - so schlimm das im Einzelfall auch sein mag." Auch zum Beispiel bei Flutlicht-Ausfällen kann die Spielunterbrechung über die halbe Stunde hinausgehen - wenn eine baldige Reparatur möglich ist.

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