Online Casino- und Sportwetten-Anbieter Bwin vor Verkauf

Der österreichische Sportwetten- und Casinoanbieter Bwin, welcher auch in Deutschland eine gewisse Bekanntschaft genießt, steht scheinbar kurz vor der Übernahme. Das an der Börse als bwin.party geführte Unternehmen hat sich 2014 selbst zum Verkauf gestellt und zwischenzeitlich mehrere Übernahmeofferte erhalten.

Nun scheint es, als würde innerhalb der nächsten Tage eine Entscheidung über den Verkauf des Unternehmens fallen. Die Anzahl der Angebote und die prominenten Namen der möglichen Interessenten beflügelten auch die Aktie , welche im letzten Monat um etwa 30% zulegte.

Der Fakt, dass alle am Kauf interessierten Bieter einen wesentlich kleineren Börsenwert haben als Bwin selbst, ist dabei zwar erstaunlich aber keineswegs unerklärlich. Denn es gelang dem österreichischen Unternehmen zuletzt nicht mehr, den Umsatz und die Anzahl aktiver Spieler zu steigern. Stattdessen verzeichnete man allein im ersten Quartal 2015 einen Umsatzrückgang von 6% (auf 155,3 Millionen Euro) und einen Rückgang bei der Zahl aktiver Spielertage um 11%. Zahlen, welche sich nur schlecht mit dem ungebremsten Boom im Online-Glücksspielmarkt in Einklang bringen lassen. Ganz anders schaut es auf Seite der Bieter aus. So gehört z.B. der Anbieter der 888 Holding PLC laut Online Casino Seite " Casinodino ” zu den beliebtesten und erfolgreichsten Internet Casinos überhaupt. Das Unternehmen wächst sogar schneller als der Markt und deshalb für den Bieterwettstreit gut gerüstet. Genau wie Bwin konzentriert sich die 888 Holding primär auf die Geschäftsfelder Online Casino, Sportwetten und Poker und verspricht sich deshalb durch die Übernahme nicht nur zusätzliche Kunden sondern auch ein erhebliches Synergiepotenzial.

Um mit dem Angebot der 888 Holding - welches bei etwa £1 Milliarde liegen soll - mithalten zu können, haben sich die beiden verbliebenen Bieter GVC Holdings und Amaya zusammengeschlossen und ein gemeinsames Angebot abgegeben. Sollte der Zuschlag letztlich an diese beiden Unternehmen gehen, droht Bwin die Zerschlagung.

Was auch immer die kommenden Tage bringen werden, eines steht fest: Der mit unzähligen Anbieter aufgeblähte Online-Glücksspielmarkt wird sich noch durch viele weitere Übernahmen und Fusionen bereinigen. Die etablierten und erfolgreichen Anbieter werden kleinere und schwächelnde Konkurrenten schlucken und so die Zahl der agierenden Unternehmen auf ein gesundes Niveau schrumpfen.

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