Pferdefleisch bei Ikea: Verkaufsstopp ausgeweitet

Stockholm (dpa) · Der Alarm wegen Pferdefleischs in den „Köttbullar“ von Ikea wird noch lauter: Schwedische Tests haben den Verdacht bestätigt. Jetzt zieht Ikea auch noch Würstchen in mehreren Ländern aus dem Verkehr.

 Derzeit keine Hackbällchen: „Köttbullar“ wurde auch hierzulande aus den Schnellrestaurants und Kühltruhen der Ikea-Filialen verbannt. Foto: Julian Stratenschulte

Derzeit keine Hackbällchen: „Köttbullar“ wurde auch hierzulande aus den Schnellrestaurants und Kühltruhen der Ikea-Filialen verbannt. Foto: Julian Stratenschulte

Nach neuen Beweisen für Pferdefleisch in den populären Hackfleischklopsen „Köttbullar“ hat die schwedische Möbelkette Ikea ihren Verkaufsstopp auf andere Produkte ausgeweitet. Man nehme nun auch Würstchen des schwedischen Lieferanten aus dem Angebot der Ikea-Häuser in fünf Ländern, teilte das Unternehmen am Mittwoch (27. Februar) mit.

Deutschland gehört nicht dazu, weil diese Würstchen hier nicht angeboten werden. Weiter sind aber auch hierzulande die „Köttbullar“ aus den Schnellrestaurants und Kühltruhen aller 46 Ikea-Filialen verbannt.

Die staatliche schwedische Lebensmittelaufsicht bestätigte zwei Tage nach einem ersten Behörden-Alarm in Tschechien, dass neue Proben bei Ikeas Lieferanten Dafgård in Lidköping ebenfalls Anteile von Pferdefleisch von einem bis zehn Prozent enthalten hätten. Die Möbelkette stoppte danach den Verkauf der Hackbällchen in Deutschland, Schweden und 22 weiteren Ländern.

Auch nach Bekanntwerden der neuen Testergebnisse beim schwedischen Lieferanten Dafgård teilte Ikea seinen Kunden auf der deutschen Internseite mit: „Köttbullar in Deutschland frei von Pferdefleisch“. Die Klopse sind als Mischung von Schweine- und Rindfleisch deklariert.

Konzernsprecherin Ylva Magnusson sagte zu den neuen Testergebnissen: „Natürlich sehen wir das als sehr ernst an.“ Man führe die selbst in Gang gesetzte Testreihe fort. Das Unternehmen will mit der Fleischfabrik Dafgård „neue Wege“ finden, um eine Wiederholung zu verhindern.

Nach Angaben der Lebensmittelaufsicht im Rundfunksender SR sollen die fraglichen Lieferungen mit Pferdefleisch „in großen Tiefkühlladungen“ aus europäischen Ländern sowie aus Brasilien gekommen sein.

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