Informationsveranstaltung Von Kopf bis Fuß auf Gefäße spezialisiert

Gefragte Mediziner bei Informationsveranstaltung im Brüderkrankenhaus Trier

 Gefragte Mediziner bei Informationsveranstaltung im Brüderkrankenhaus Trier

Gefragte Mediziner bei Informationsveranstaltung im Brüderkrankenhaus Trier

Foto: Brüderkrankenhaus

Jeder dritte Mensch im Alter von 40 und mehr Jahren leidet an einer Durchblu­tungsstörung. "Arteriosklerose ist die häu­figste Todesursache in Deutschland", ver­deutlichte Professor Dr. med. Detlef Ockert, Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Ge­fäßchirurgie und Ärztlicher Leiter des Zen­trums für Gefäßmedizin gleich zu Beginn die Bedeutung des Themas. Ärztinnen und Ärzte von vier Fachabteilungen des Brü­derkrankenhauses Trier informierten beim "Gefäßtag 2017" über Risikofaktoren für ein Gefäßleiden und mögliche Folgeer­krankungen; vor allem aber zeigten die Ex­perten auf, wie Engstellen und Verschlüsse in Arterien beseitigt werden können.

Dass Patienten mit Gefäßerkrankungen im Brüderkrankenhaus bestens aufgeho­ben sind, unterstrich Professor Dr. med. Winfried A. Willinek: Der Ärztliche Direktor und Chefarzt des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nukle­armedizin verwies auf die abteilungsüber­greifende Kompetenz auf diesem Gebiet. Diese spiegelt sich in der Arbeit des von drei renommierten Fachgesellschaften zertifizierten Zentrums für Gefäßmedizin wider. "Von Kopf bis Fuß führen wir alle für die Diagnostik und Therapie von Ge­fäßleiden notwendigen Verfahren durch", erklärte Professor Willinek und erwähnte die aktuelle "Focus-Gesundheit Kliniklis­te 2018" der 100 besten Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland: Hier belegt das Brüderkrankenhaus Platz 3 in Rhein­land-Pfalz; bundesweit ausgezeichnet wurde erstmals auch die Gefäßchirurgie der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

Welche Möglichkeiten diese bei Verengun­gen und Verschlüssen der Beinschlaga­dern bietet, erläuterte Dr. med. Elke Lenz. Zu den gefäßchirurgischen Therapien einer fortgeschrittenen peripheren arteri­ellen Verschlusskrankheit (pAVK) - auch "Schaufensterkrankheit" genannt - zählt die sogenannte Thrombendarteriektomie, so die Oberärztin der Allgemein-, Visze­ral- und Gefäßchirurgie. Hierbei wird der betroffene Abschnitt des Blutgefäßes ge­öffnet, die verkalkte Engstelle ausgeschält und so die Stenose beseitigt. Langstrecki­ge Verschlüsse würden jedoch häufiger per Bypass-OP behandelt, führte Dr. Elke Lenz aus: Bei diesem Eingriff wird mittels eigener Vene oder künstlichem Gefäß eine Art Umgehungsstraße geschaffen, um den Blutfluss an der verschlossenen Arterie vorbeizuleiten.

Über interventionelle Therapien bei Ste­nosen und Verschlüssen der Beinschlaga­dern informierte Dr. med. Holger Grell. Der Geschäftsführende Oberarzt und Sekti­onsleiter Angiographie des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin veranschaulichte das Verfahren der Atherektomie: Über einen winzigen Schlauch wird ein Katheter mit einem Werkzeug ins Gefäß und dort bis kurz vor die verengte Stelle geführt. An­schließend werden die Wandablagerun­gen -"Plaques" - abgetragen. Ähnlich funktioniert die Rotationsthrombektomie bei akuten Verschlüssen der Gefäße: Bei dieser Methode wird über einen Spezial­katheter das Blutgerinnsel mithilfe einer archimedischen Schraube abgesaugt.

Bei welchen Verengungen gehandelt werden muss und welche der gefäß­chirurgischen oder interventionellen Therapieoptionen zum Zuge kommt, beraten die Expertinnen und Experten abteilungsübergreifend im Zentrum für Gefäßmedizin des Brüderkrankenhau­ses. Im Zusammenspiel wird so der für den einzelnen Patienten bestmögliche Behandlungspfad festgelegt.

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