Gesundheit im Zentrum Wenn der Rücken schmerzt…

Volksleiden steht im Mittelpunkt des „Trierer Wirbelsäulentags 2018“ am kommenden Samstag

Wenn der Rücken schmerzt…
Foto: stock.adob/Sebastian Kaulitzki

Fast jeder dritte Erwachsene leidet mindestens einmal im Leben an Rückenbeschwerden. Diese zählen denn auch zu den häufigsten Ursachen für Krankschreibungen und Arbeitsunfähigkeit. Was tun, wenn der Rücken schmerzt? Die Antworten auf diese Frage sind so vielfältig wie die Ursachen von Rückenschmerzen.

„Ich hab’s im Kreuz“, sagt der Betroffene, und alle wissen, was gemeint ist: Rückenschmerzen sind ein Volksleiden, so ziemlich jeder Mensch macht mindestens einmal in seinem Leben Erfahrungen mit diesen Beschwerden. Das Spektrum reicht vom unangenehmen Ziehen über den „Hexenschuss“, einem akuten und für die Patienten meist extrem belastenden Schmerz, bis zum nicht mehr nachlassenden und damit chronischen Leiden.

Eine der häufigsten Ursachen für langwierige Rückenbeschwerden stellt der Bandscheibenvorfall dar. Die Wirbelsäule ist aus festen Knochen und weichem Knorpel geformt. Gleichsam als Verbindung wie als Puffer zwischen zwei Wirbeln dienen die insgesamt 23 ringförmigen Bandscheiben. Kommt es zu einem Bandscheibenvorfall, wird der Wirbelkanal vorübergehend eingeengt. Nicht selten ist das der Auftakt einer langwierigen Leidensgeschichte, und bisweilen erleiden die Betroffenen im Verlauf ihres Lebens gleich mehrere Vorfälle, weiß Professor Dr. med. Martin Bettag, Chefarzt der Abteilung für Neurochirurgie im Brüderkrankenhaus und Leiter des Wirbelsäulenzentrums Trier.

Das Wirbelsäulenzentrum Trier ist auf die Diagnose und Therapie von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule spezialisiert. Hierbei profitieren die Patienten vom breiten Leistungsspektrum des Brüderkrankenhauses, erklärt der Ärztliche Zentrumskoordinator, Oberarzt Dr. med. Andy Ottenbacher, und berichtet: „Wir führen die konservative und operative Behandlung aller Wirbelsäulenabschnitte sowie des Rückenmarks und spinaler Gefäßmissbildungen durch.“ Die Einrichtung sei ein großer und erfahrener Versorger bei operativen Maßnahmen an der Wirbelsäule und biete umfassende Diagnose- und Therapiemöglichkeiten an einem Standort, so der Neurochirurg.

Einmal jährlich lädt das Zentrum zum „Trierer Wirbelsäulentag“ ein. Der widmet sich 2018 Behandlungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Rückenschmerzen. Schließlich sind die Therapieansätze so zahlreich wie die Ursachen für das Volksleiden vielfältig sind. Beispiel Osteoporose: Jede sechste bis siebte Frau im Alter von 50 Jahren und älter leidet an dieser Erkrankung, ab dem 70. Lebensjahr ist sogar jede zweite betroffen. Männer trifft es etwa zehn bis 15 Jahre später. „Bei der Osteoporose kommt es zu einem Verlust an Knochensubstanz mit der Folge, dass die Knochen porös werden und ihre Widerstandskraft gegen Belastungen verlieren“, erläutert Dr. med. Volker Quarz, Oberarzt der Abteilung für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Brüderkrankenhaus Trier. Kommt es, etwa infolge eines Sturzes, zu einer Fraktur, macht sich die Osteoporose deutlich bemerkbar und äußert sich häufig auch in Form von Rückenschmerzen.

Die Patienten von Dr. med. Gernot Surges haben bereits längere Leidensgeschichten hinter sich. Dank des noch relativ neuartigen Verfahrens dürfen die Betroffenen nun aber auf eine spürbare Linderung ihrer Beschwerden hoffen: HF 10-Therapie nennt sich die Methode, die im Brüderkrankenhaus angewandt wird. Kern des Verfahrens ist ein Schmerzschrittmacher. Rund 230 Eingriffe dieser Art haben Professor Bettag und Dr. Surges mit ihrem Team bereits durchgeführt. „Bei 89 Prozent der Patienten, die ausnahmslos seit vielen Jahren unter starken chronischen Schmerzen litten, konnte eine mindestens 50-prozentige Schmerzreduktion erreicht werden“, beziffert Dr. Surges; „die mittlere Schmerzlinderung liegt bei 70 Prozent.“

Die HF 10-Therapie ist eines der Themen des „Trierer Wirbelsäulentags 2018“ am kommenden Samstag, 9. Juni, im Albertus-Magnus-Saal des Brüderkrankenhauses. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr und dauert voraussichtlich bis 12 Uhr. In drei Vorträgen erläutern Experten des Brüderkrankenhauses Trier sowie des DRK-Elisabeth-Krankenhauses in Birkenfeld Behandlungsmöglichkeiten bei akuten und chronischen Rückenschmerzen. Der Eintritt ist frei.

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