Akute Beschwerden schnell und sicher in den Griff bekommen

Die Ärzte und das Pflegepersonal im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen sind auch bei Alltagskrankheiten zuverlässige und kompetente Ansprechpartner

Akute Beschwerden schnell und sicher in den Griff bekommen
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Wer kennt das nicht: Einmal unachtsam nach der vollen Sprudelkiste gegriffen und schon zieht es unangenehm in der Seite. Nur verhoben oder doch ein Leistenbruch? Und wenn nach dem Essen der obere Bauchraum regelmäßig stark schmerzt, zehn Minuten lang – gehe ich damit zum Arzt?

Die Antwort sollte ja lauten, denn nur ein Arzt kann sicher feststellen, woher die Schmerzen kommen und wie sie am besten behandelt werden können. Hieran arbeitet das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, das auch bei Alltagskrankheiten ein kompetenter Ansprechpartner ist. Leistenbrüche, Gallensteine oder Probleme mit der Schilddrüse: Mediziner und Pflegekräfte zahlreicher Abteilungen sorgen hier gemeinsam dafür, dass der Patient schnell und schmerzlindernd behandelt wird. Das betont auch Geschäftsführer Jörg Mehr: „Bei uns im Klinikum steht immer der Mensch im Vordergrund und den Menschen wollen wir hier in anschaulicher Sprache Wege aus der Erkrankung aufzeigen.“

„Zipperlein“ ernst nehmen

Das Klinikum verfügt über die einzige Hauptfachabteilung für Gefäßchirurgie in Trier. Chefarzt Dr. Christian Sprenger, der auch medizinischer Geschäftsführer ist, und seine Kollegen kümmern sich dort nicht nur etwa um aufwändige Bypass-Operationen, sie behandeln auch Krampfadern erfolgreich. Im vergangenen Jahr kamen 168 Menschen ins Klinikum Mutterhaus, die über Hautverfärbungen oder sogar Schmerzen klagten. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 61 Jahre. Von Krampfadern betroffen sind tendenziell eher Frauen, aber eben nicht nur. Das Gute: „Man wacht nicht plötzlich morgens mit einem offenen Bein auf“, sagt Chefarzt Dr. Sprenger, „das ist immer ein Prozess.“ Und dieser Prozess kann rechtzeitig erkannt und von Ärzten unterbrochen werden.

Wenn sich also die Venen an den Beinen nach außen drücken und die Waden geschwollen sind, rät der Mediziner dazu, zunächst einen niedergelassenen Gefäßspezialisten aufzusuchen. Falls der zu einer Behandlung rät, die er in seiner Praxis nicht ambulant durchführen kann, kann sich der Patient ans Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen wenden. Hier in der Chirurgie 2 kennen Dr. Sprenger und seine Kollegen diverse Möglichkeiten, um Krampfadern zu behandeln – manchmal reichen Kompressionsstrümpfe aus, damit das Blut in den Venen wieder richtig fließen kann, manchmal ist eine kleine Operation notwendig. Vorbeugen kann man Krampfadern nämlich nur bedingt, weiß Dr. Sprenger. Ausdauersportarten wie etwa Nordic Walking und eine Gewichtskontrolle können helfen, die Durchblutung der Beine zu verbessern, aber auch Kleinigkeiten wie Wechselduschen oder das Hochlagern der Beine.

Wie wichtig es ist, die zu Unrecht als „Zipperlein“ verniedlichten Erkrankungen ernst zu nehmen, weiß auch Prof. Dr. Pan Decker. Der Chefarzt der Chirurgie 1 warnt: „Wenn die Symptome verschleppt werden, können sich auch aus vermeintlichen Alltagskrankheiten ernste Komplikationen ergeben.“ Leistenbrüche operieren er und seine Kollegen meist, um zu verhindern, dass der Darm eingeklemmt wird und in Folge ein Teil des Gewebes absterben könnte.

Viele Menschen fürchten aber diese Diagnose und eine mögliche Operation und gehen deshalb nicht zum Arzt. Doch Chefarzt Prof. Dr. Decker kann beruhigen. Er und seine Kollegen operieren so oft wie möglich minimal-invasiv, das heißt: sehr schonend. Die Instrumente sind bei solchen Eingriffen nur drei bis fünf Millimeter lang, die Narben bleiben darum entsprechend klein und verheilen gut. Die Patienten werden im Klinikum ganzheitlich behandelt und sind deshalb schon nach wenigen Tagen wieder fit, weiß der Mediziner.

Allein im Jahr 2015 konnten auf diese Weise im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen 278 Leistenbrüche erfolgreich behandelt werden. Das wissen die Ärzte auch deshalb so genau, weil im Klinikum die einzelnen Operationsleistungen genau analysiert werden. Sogenannte Medizincontroller stellen fest, wie alt die Patienten zum Zeitpunkt der Operation waren und welches Geschlecht sie hatten. „Das hilft unter anderem dabei, Risikogruppen noch besser definieren zu können“, so Dr. Markus Eckhardt, Internist und leitender Medizincontroller im Klinikum Mutterhaus.

Von Leistenbrüchen etwa waren im vergangenen Jahr deutlich mehr Männer betroffen als Frauen. Fast die Hälfte der Patienten, die mit dieser Diagnose ins Mutterhaus kamen, war 60 Jahre und älter. Aber – und auch darüber geben die Daten Auskunft – es kann auch junge Menschen treffen. So waren in 43 der 278 Fälle die Patienten jünger als 20 Jahre. Zur Risikogruppe gehören Menschen mit Übergewicht und Verstopfungen, Männer mit Prostatavergrößerungen und Frauen nach der Schwangerschaft.

Zwicken im Bauch

Ebenso wie Leistenbrüche sind auch Gallensteine weit verbreitet. Gallensteine können so groß sein wie Reiskörner oder drei Zentimeter dick. Die meisten Menschen mit Gallensteinen merken die allerding nicht einmal, weil keine Symptome auftreten, weil sie keine Schmerzen haben. Manche Menschen aber, berichtet Prof. Decker, haben nur einen Gallenstein, der ihnen das Leben schwermacht, manche leiden unter 100. Egal wie viele und egal wie groß: Das Klinikum Mutterhaus konnte im vergangenen Jahr 282 Männern und Frauen helfen, ihre Gallensteine loszuwerden – und damit die krampfartigen Schmerzen im rechten Oberbauch, das unangenehme Völlegefühl oder die Übelkeit, die während oder nach dem Essen auftreten.

Auch bei Beschwerden dieser Art gilt: Es ist wichtig, frühzeitig einen Termin beim Arzt zu vereinbaren. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt zuverlässig an, ob sich die Gallenflüssigkeit verfestigt und somit Gallensteine gebildet hat. „Und dann kommt es im Zweifel auf schnelles und routiniertes Handeln an“, sagt Prof. Decker. Zum einen, weil das Gallensekret auch in der Leber und der Bauchspeicheldrüse zu Entzündungen führen kann. Zum anderen können Gallensteine, die größer sind als drei Zentimeter, das Krebsrisiko erhöhen. Der Arzt und seine Kollegen entfernen diese deshalb sofort. Dank ihrer jahrelangen Expertise und Erfahrung kann der Patient auch nach einer solchen Operation schnell wieder genesen.

Symptome verschwinden nicht von alleine

Eine der Alltagskrankheiten, die die Mediziner im Klinikum am häufigsten behandeln, sind Funktionsstörungen der Schilddrüse. 2015 waren es 650 Patienten, ihr Durchschnittsalter lag bei etwa 58 Jahren. Sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion sind Anzeichen dafür, dass die Schilddrüse nicht richtig arbeitet. Zusätzlich kann es zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen. Die Symptome sind hierbei so unterschiedlich wie die Patienten selbst.

Bei einer Unterfunktion fühlen sich die Betroffenen träge und müde, ihnen können Haare ausfallen. Bei der Überfunktion, also wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, tritt das genaue Gegenteil ein. Die Betroffenen sind hyperaktiv und die Muskeln bauen sich ab, weil der Körper so viel Energie verbraucht; eventuell leiden die Patienten an Durchfall oder schlafen unruhig.

Aber auch hier wissen Chefarzt Prof. Decker und seine Kollegen, was zu tun ist. Eine Unterfunktion der Schilddrüse behandeln sie mit Hormonen, die die Betroffenen ganz einfach in Tablettenform schlucken. Menschen mit einer Überfunktion der Schilddrüse helfen sie, indem sie zunächst Schilddrüsenblocker verschreiben. Hat sich dadurch die im Blut gemessene Hormonkonzentration wieder normalisiert, kommen für die abschließende Heilung eine Radiojodtherapie oder eine Operation infrage.

„Aber auch das ist problemlos in den Griff zu bekommen“, sagt Chefarzt Decker. Er macht deutlich, auf keinen Fall mögliche Symptome zu verschleppen. Denn bei einer Unterfunktion der Schilddrüse leidet auf Dauer das Herz. Bei einer Überfunktion der Schilddrüse läuft der Körper permanent auf Hochtouren, der Patient „brennt aus“. Es wird also nicht besser mit der Zeit, ganz im Gegenteil. Und so ist es immer im Sinne des Patienten, auch bei vermeintlichen „Alltagskrankheiten“ direkt zum Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen.

Das Themen der Gesundheitswochen:
Leistenbrüche, 09.12.2016 – Bericht im TV und OnlineGallensteine, 16.12.2016 – Bericht im TV und OnlineGallensteine, 16.12.2016 – Bericht im TV und Online

TERMINE

8. Dezember: Experten-Vortrag und Individuelle Beratung zu den Themen Leistenbrüche, Gallensteine, Schilddrüsenerkrankungen und Gefäßerkrankungen mit den Chefärzten und dem Team der beiden chirurgischen Abteilungen des Klinikums Mutterhaus. Anmeldung kostenlos unter 0651 7199-285 (Mo-Fr, 9-15 Uhr).

19. Dezember: Fettarm und trotzdem schmackhaft zu Weihnachten kochen. Achten Sie auf unser Gewinnspiel in der Zeitung, wenn Sie einen Kursplatz gewinnen möchten.

28. Dezember: Telefonaktion „Fragen zu akuten Beschwerden“. Achten Sie auf die Ankündigung in der Zeitung.

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