Expertentipp „Selbsthilfe als Weg“

Welche Idee steckt hinter dem Thema Selbsthilfe?

Die Grundidee ist die Übernahme von Eigenverantwortung und Mitsprache besonders bei chronischen Erkrankungen jeglicher Art und die Förderung der Patientenbeteiligung. Dies ist in Zeiten der Demokratisierung der Gesellschaft, der poltischen wie gesellschaftlichen Umbrüche in Folge der 60er Jahre entstanden. Heute kennen wir das Schlagwort "der informierte und mündige Patient". Selbsthilfegruppen als besondere soziale Konstrukte bieten neben der sogenannten "Betroffenenkompetenz" zusätzlich auch noch soziales Miteinander, Verbundenheit, Geselligkeit und Zugehörigkeit.

Was sind die Vorteile einer Selbsthilfegruppe für den Patienten?
In Situationen, in denen Patienten sich z.B. nach der Diagnose Darmkrebs hilflos einer bedrohlichen Lebenssituation ausgesetzt fühlen, ermöglichen Begegnungen mit anderen Betroffenen, eine Verständigung auf einer Ebene. Eine andere Rolle spielen die Angehörigen, die Beistand leisten sowie die Fachleute, die behandeln können. Während die ärztliche Beratung und Begleitung bezüglich Ernährung und gesundheitlich zuträglichem Verhalten sowohl in der Klinik als auch in der ambulanten Versorgung oft zu kurz kommt, beschäftigen sich die Selbsthilfegruppen damit ausführlich.
Wenn es um notwendige Operationen mit künstlichem Darmausgang (Stoma) geht, hilft es den Patienten zum Teil auch schon vor dem Eingriff oft sehr, mit anderen Betroffenen im Austausch zu sein: Die sind erfahren im täglichen Umgang mit dem Stoma und können dabei praktische Tipps geben. Außerdem können Ängste reduziert werden: zu sehen, dass Menschen nach einer Darmkrebserkrankung schon viele Jahre gut leben, gibt Hoffnung.

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