Hoch präzise und maximal schonend – Im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen werden bei einer Vielzahl von Eingriffen High-Energy-Laser eingesetzt

Der Tumor hat bereits gestreut, Metastasen haben die Leber befallen. Nun heißt es, rasch und präzise vorzugehen, um das noch gesunde vor bösartigem Gewebe zu schützen und die Metastasen gezielt zu entfernen.

Im Trierer Klinikum Mutterhaus ist man für solche Eingriffe bestens gerüstet, denn in Triers größtem Krankenhaus kommen sogenannte High-Energy-Laser zum Einsatz. Die Vorzüge dieser Technik sind vielfältig, wissen Gerd Seimetz, Leiter des Zentral-OP und sein Stellvertreter Armin Schäfer zu berichten. So bieten diese Laser unter anderem die Möglichkeit, Tumore und Metastasen derart passgenau zu entfernen, dass hierbei das umliegende Gewebe nicht geschädigt wird.

Gerade bei inneren Organen wie Lunge und Leber bietet der Laser ein besonders schonendes Verfahren, dem Krebs zu Leibe zu rücken; zumal diese nicht nur das Abtragen der bösartigen Tochtergeschwulste ermöglichen, sondern auch blutstillend sowie zum Versiegeln des Gewebes eingesetzt werden, berichtet Seimetz. Er und Schäfer sorgen dafür, dass die insgesamt vier Hochleistungs-Laser, über die das Mutterhaus aktuell verfügt, jederzeit einsatzbereit und in technisch einwandfreiem Zustand sind. Auch ist absolut gewährleistet, dass alle Mitarbeiter, die im Zentral-OP tätig sind, die notwendigen Schutzvorkehrungen beachten. So müssen alle in den zwölf OP-Sälen des Mutterhauses eingesetzten Mitarbeiter bei einem Eingriff mit Laser spezielle Schutzbrillen tragen, die das Laserlicht herausfiltern, um etwaige Schädigungen zu vermeiden. Das gesamte Team des Zentral-OP muss einmal jährlich eine besondere Sicherheitsschulung durchlaufen, berichtet Schäfer, der auch Laserschutzbeauftragter des Klinikums ist. Selbstverständlich werden auch die Patienten entsprechend geschützt.

Um die Lasertechnik bei Lungen- oder Leberoperationen einsetzen zu können, ist ein Bauchschnitt zur Freilegung des Organs erforderlich, erst dann können die betroffenen Areale behandelt werden. Des Weiteren lassen sich mit dem Laser auch minimalinvasive Eingriffe durchführen. Etwa bei der Entfernung von Veränderungen an den Stimmlippen, im Bereich des Kehlkopfes oder bei einer Teilentfernung der Mandeln bei Kindern.

Bei all diesen Verfahren wird über vorhandene Körperöffnungen gearbeitet, in besagten Fällen also über den Mund. Alle Laser-Eingriffe, auch jene an den inneren Organen, sind für den Patienten besonders schonend, denn sie bieten eine schnellere und sehr gute Wundheilung und damit auch eine zügigere Genesung. Zudem profitieren die Betroffenen davon, dass der Blutverlust deutlich geringer ist. Die Entwicklung immer leistungsfähigerer Laser hat zudem die Heilungschancen bei zahlreichen bösartigen Erkrankungen deutlich erhöht.

Ob und in welchem Umfang die Laser-Technik zum Einsatz kommt, entscheidet der Arzt im konkreten Fall, betonen Seimetz und Schäfer. So erfolgt immer eine Abwägung, ob nicht beispielsweise ein endoskopischer Eingriff mehr Erfolg verspricht. Im Vordergrund steht im Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen immer, dem Patienten die für seine Erkrankung und deren aktuelles Stadium optimale Therapie zu bieten. Bei Krebsleiden berät die interdisziplinäre Tumorkonferenz des Klinikums und legt den Behandlungsweg fest; die High-Energy-Laser bieten hierbei eine wichtige Therapie-Option und Patienten wie Medizinern ganz neue Möglichkeiten. "Wir sind richtig gut aufgestellt und sorgen dafür, immer die aktuell modernste und beste Technik einzusetzen", berichtet Gerd Seimetz.

Gerade auf dem Gebiet der High-Energy-Laser schreitet die Entwicklung stetig fort, wer hier immer auf dem Laufenden sein möchte, muss stets einen guten Überblick haben, weiß Armin Schäfer. "Wir haben bereits sehr hohe Qualitätsstandards, befinden uns jedoch weiterhin in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess", sagt Seimetz. Schließlich geht es darum, dass die Patienten des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen an den rasanten Verbesserungen in der Laser-Technik partizipieren und von den neuen Möglichkeiten im Sinne einer besseren und schnelleren Gesundung profitieren.

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