Reichhaltige Erfahrung – In der Gynäkologie des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen erfolgen die meisten Eingriffe minimalinvasiv

Für die Gynäkologie ist die Schlüsselloch-Chirurgie vertrautes Terrain. Bereits seit über fünf Jahrzehnten kommen die besonders schonenden Verfahren in der Frauenheilkunde zum Einsatz, berichtet Dr. Wolfgang Günther und nennt beispielhaft die Entfernung von Eierstock-Zysten.

 Female Patient Being Reassured By Doctor In Hospital Room

Female Patient Being Reassured By Doctor In Hospital Room

Foto: (91503098)

Dass heute in seiner Abteilung der überwiegende Teil der Operationen minimal-invasiv durchgeführt werde, konnte man damals noch nicht voraussehen. "Mittlerweile jedoch können wir sehr viele Leiden, bei denen früher ein größerer Bauchschnitt nötig war, auf diese Weise beheben", berichtet der erfahrene Mediziner, dessen Team über reichhaltige Expertise auf dem Feld der Schlüsselloch-Chirurgie verfügt.

Schließlich sind die Vorteile dieser Methoden für die Behandelten offenkundig: So empfinden die Patientinnen nach der Operation weniger Schmerzen und können auf eine deutlich raschere Genesung hoffen, als dies bei einem größeren Bauchschnitt zu erwarten wäre. Somit sind auch eine schnellere Entlassung aus dem Krankenhaus und eine frühere Rückkehr in den Alltag möglich.

Beschränkten sich die minimalinvasiven Eingriffe anfangs auf einige wenige Erkrankungen, können inzwischen nahezu alle typischen Operationen der Gynäkologie mittels Spiegelungen vorgenommen werden. Polypen und Myome können über eine Spiegelung der Gebärmutterhöhle, der sogenannten Hysteroskopie entfernt werden. Die Entfernung von Myomen, sprich gutartiger Muskelknoten der Gebärmutter, erhöhe die Chancen einer Schwangerschaft und senke das Risiko, dass es im Laufe einer Schwangerschaft zu Komplikationen komme, erläutert Chefarzt Dr. Günther. Außerdem lässt sich mit einer Spiegelung der Gebärmutterhöhle bei Blutungsstörungen die innere Schleimhaut verschorfen.

Einen großen Stellenwert nimmt in der Frauenheilkunde des Mutterhauses die Laparoskopie ein. So dienen Bauchspiegelungen nicht nur als besonders schonendes Verfahren beim Entfernen von Zysten oder dem Lösen von Verwachsungen, längst lassen sich per Laparoskopie auch Organe entfernen, und dies teilweise oder gar komplett. Dr. Günther nennt exemplarisch Eierstöcke, den Eileiter oder auch die Gebärmutter.

Für eine Entfernung der Gebärmutter, die zu den häufigsten Eingriffen in der Gynäkologie überhaupt gehört, gibt es verschiedene Gründe und auch unterschiedliche Operationstechniken. Die beste und schonendste Methode ist weiterhin die Entfernung über die Scheide, die komplett ohne sichtbare Schnitte auskommt. Falls diese z.B. wegen der Größe des Organs oder vorhandener Verwachsungen nicht möglich ist kommen laparoskopische Verfahren zur Anwendung.

Insbesondere bei gutartigen Veränderungen der Gebärmutter wie beispielsweise therapieresistenten Blutungsstörungen, Muskelgeschwülsten oder Endometriose, haben sich minimalinvasive Verfahren etabliert - mit dem Ziel, einen großen Bauchschnitt zu vermeiden. Inzwischen können die neuen Techniken sogar zunehmend bei einer bösartigen Erkrankung des Gebärmutterhalses oder der Gebärmutterschleimhaut eingesetzt werden. So können beispielsweise radikale Tumoroperationen im Becken oder die Entfernung von Lymphknoten des Beckens oder der großen Bauchgefäße mit nur wenigen 5-10 mm großen Einstichen durchgeführt werden.

Günther berichtet derweil von einem weiteren, besonders schonenden Verfahren: der Teilentfernung der Gebärmutter durch eine Bauchspiegelung. Hierbei wird der Gebärmutterhals belassen, sodass eine Beeinträchtigung umgebender Organe - wie der Harnblase - sowie des Beckenbodens vermieden werden kann. "Die Patientin ist somit schneller wieder fit und nach dem Eingriff auch früher wieder in der Lage, Geschlechtsverkehr zu haben. Voraussetzung für einen solchen Eingriff sind aber ein intakter Gebärmutterhals und unauffällige Krebsvorsorgeabstriche, die auch nach der Operation regelmäßig durchgeführt werden sollten", betont der Chefarzt.

Bei vielen Leiden bleibt den Patientinnen ein stationärer Aufenthalt erspart. Kleinere Eingriffe an der Gebärmutter sowie an der Brust werden ambulant durchgeführt, berichtet Günther. Am Vortag zur Vorbereitung, am OP-Tag nüchtern ins Klinikum Mutterhaus, nach dem Eingriff wird die Patientin noch einige Stunden beobachtet. Läuft alles nach Plan, kann sie noch am selben Tag nach Hause entlassen werden. Sollte wider Erwarten jedoch eine stationäre Aufnahme notwendig werden, ist man im Mutterhaus auch hierauf jederzeit vorbereitet. Somit können sich Patientinnen des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen garantiert in besten Händen fühlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort