Von Anfang an gut aufgehoben

Warum junge Patienten im Kinder- und Jugendzentrum des Klinikums Mutterhaus in besten Händen sind.

Manche Patienten kommen bereits ins Mutterhaus, noch bevor sie das Licht der Welt erblickt haben. Frühzeitig suchen ihre Mütter dann das Perinatalzentrum des größten Trierer Klinikums auf, um auf höchstem Niveau versorgt zu werden, wenn sich die Geburt des Nachwuchses ankündigt. Vor allem Frauen mit Risiko- oder Mehrlingsschwangerschaften werden hier aufgenommen.

„Der entscheidende Vorteil dieser Einrichtung ist, dass wir die Kinder bereits im Mutterleib behandeln können und so der Mutter und ihrem Säugling einen belastenden und oft ja auch riskanten Krankentransport unmittelbar nach der Geburt ersparen“, erläutert Privatdozent Dr. med. Wolfgang Thomas, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin und Leiter des Perinatalzentrums Level 1. Die Gefahr möglicher Komplikationen vor oder während der Geburt werde dank der gebündelten Expertise sowie der großen Erfahrung der Mediziner und Pflegekräfte deutlich gesenkt, unterstreicht der Zentrumsleiter. Das interdisziplinäre Zentrum ist das einzige seiner Art im Großraum Trier, das auf der höchsten Versorgungsstufe „um die Geburt herum“ (perinatal) und rund um die Uhr arbeitet.

Von Anfang an gut aufgehoben, am Tag und in der Nacht, ist der Anspruch aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendzentrums des Mutterhauses. Neben der Universitätsklinik Mainz ist das Trierer Klinikum das einzige in Rheinland-Pfalz, das an einem Standort alle drei Hauptabteilungen vorhält: Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- und Jugendchirurgie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hinzu kommen die Neuropädiatrie und eine Zentrale Aufnahme für Kinder. „Das Besondere im Mutterhaus ist, dass wir uns über die einzelnen Fachabteilungen hinweg regelmäßig und intensiv austauschen und eng zusammenarbeiten“, erläutert Dr. med. Monika Krause. Die Chefärztin der Kinder- und Jugendchirurgie und ihr Team behandeln auf ihrer Station jedes Jahr rund 1200 junge Patienten, in der Ambulanz ca. 8.000. Neben der allgemeinen Kinderchirurgie reicht das Behandlungsspektrum von unfallchirurgischen Eingriffen über kinderurologische Behandlungen bis zur Operation des Wasserkopfes. Und auch die Neugeborenen-Chirurgie zählt hierzu. Doch trotz der Größe des Kinder- und Jugendzentrums profitierten die Patienten von den kurzen Wegen zwischen den einzelnen Abteilungen und dem engen Draht zwischen den Beschäftigten des Klinikums.

„Im Kinder- und Jugendzentrum halten die drei Fachdisziplinen 110 Betten für junge Patienten bereit“, zeigt Dr. Wolfgang Thomas die Dimensionen auf. Allein in der Kinder- und Jugendmedizin werden neben ca. 3000 stationären Fällen auch annähernd 15.000 Kinder- und Jugendliche ambulant als Notfall oder in Spezialsprechstunden behandelt. Mit Ausnahme der Kinderkardiologie bietet die Abteilung eine Versorgung in allen Spezialgebieten des Fachs an. Hierbei liegen die Schwerpunkte in der Behandlung von Erkrankungen der Atmungsorgane, des Blutes sowie bösartiger Tumoren, bis hin zur Therapie von Leiden des Magen- und Darmtrakts oder Allergien – um nur eine Auswahl zu nennen. Die Neuropädiatrie rundet das Spektrum um die Behandlung von Krankheiten des Nervensystems ab. „Wir sind unter anderem auf die Therapie und Behandlung von Epilepsien spezialisiert und verfügen über das einzige Schlaflabor für Kinder in der gesamten Region“, berichtet Dr. med. Christa Löhr-Nilles, die leitende Oberärztin der Neuropädiatrie. „Ein weiterer Schwerpunkt unserer täglichen Arbeit liegt in der umfassenden Betreuung von Kindern mit körperlichen und geistigen Behinderungen sowie in der Nachsorge ehemaliger Frühgeborener in den ersten Lebensjahren.“

Dafür, dass Kinder und jugendliche Patienten über eine erstklassige medizinische Behandlung hinaus auch menschlich und fachlich bestens betreut werden, sorgt ein Team versierter und erfahrener Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen. „Wir haben im Klinikum Mutterhaus das Glück, dass wir über eine eigene Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule verfügen und deshalb mit hervorragend ausgebildeten Pflegekräften arbeiten können. Nach einer angemessenen Berufserfahrung erweitern die Pflegekräfte anteilig ihre Expertise durch entsprechende Fachweiterbildungen wie z.B. in der Onkologie oder pädiatrischen Intensivpflege“, erläutert Christel Kallies, Pflegedienstleiterin mit dem Schwerpunkt Kinderzentrum.

Alle Abteilungen des Kinder- und Jugendzentrums arbeiten zudem eng mit niedergelassenen Medizinern zusammen. Das gilt auch und besonders für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Uns ist es ganz wichtig, dass wir durch unsere Arbeit schon im Vorhinein versuchen, eine stationäre Aufnahme von Kindern und Jugendlichen zu verhindern“, erklärt Chefarzt Privatdozent Dr. med. Alexander Marcus. Mit drei Ambulanzen und einer Tagesklinik ist seine Abteilung für die ambulante und teilstationäre Betreuung von jungen Menschen mit seelischen Leiden bestens gewappnet, doch für manche Kinder- und Jugendliche führt an einer stationären Behandlung im Klinikum kein Weg vorbei; etwa jene, die aufgrund einer diagnostizierten Eigen- oder Fremdgefährdung akut behandelt werden müssen, oder solche, die an schweren Essstörungen leiden. „Ein großer Vorteil bei uns im Haus ist, dass wir eine ganz enge Verzahnung zwischen dem somatischen Bereich und dem der Psychiatrie haben.“ Die geballte medizinische Expertise, über die das Kinder- und Jugendzentrum verfügt, bietet eine optimale Voraussetzung für die Diagnostik psychosomatischer Erkrankungen.

Nach ihrer Entlassung aus dem Klinikum Mutterhaus profitieren viele Kinder und Jugendliche und auch deren Angehörige von einem engmaschigen Netz an Betreuungsangeboten. Beispielhaft steht hierfür die „Villa Kunterbunt“, das Nachsorgezentrum für krebs-, chronisch- und schwerstkranke Kinder und deren Familien in der Region Trier. „Diese Einrichtung, die jetzt 15 Jahre existiert, wird von der Bevölkerung nach wie vor so gut angenommen, dass mehr als 90 Prozent der Ausgaben durch Spenden gedeckt werden“, berichtet Dr. med. Wolfgang Thomas. „Bei uns werden die Kinder und deren Familien optimal betreut, beispielsweise auch durch spezielle Ernährungsberatungen“, ergänzt Dr. med. Christa Löhr-Nilles. „Familien in Krisensituationen erfahren psychologische und sozialrechtliche Unterstützung und Beratung.“

Dass das Mutterhaus auch für seine jungen Patienten ausgezeichnete Arbeit leistet, wird dem Klinikum auch regelmäßig durch die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland („GKinD“) attestiert. Demnach werde man den hohen Anforderungen der Qualitätssicherung in der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen vollauf gerecht, so das Ergebnis des regelmäßigen Zertifizierungsprozesses. Und auch die Patienten selbst sind gefragt: Alle Kinder und Jugendliche oder deren Eltern dürfen in einem Fragebogen mitteilen, ob sie mit der pflegerischen und medizinischen Betreuung im Klinikum Mutterhaus zufrieden waren oder wo sie Optimierungsbedarf sehen. Patientenzufriedenheit ist keine Frage des Alters, auch Patienten in jungen Jahren sollen sich von Anfang bis Ende ihres Aufenthalts gut aufgehoben fühlen.

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