Stahl Brüssel erlaubt Stahlfusion: Was passiert in Luxemburg?

Brüssel · (dpa/hw) Der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal darf nach einer Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter die italienische Stahlfirma Ilva unter Auflagen übernehmen. Der Konzern müsse aber eine Reihe von Geschäftstätigkeiten abgeben, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen, erklärte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Unter anderem soll das Stahlwerk im luxemburgischen Düdelingen verkauft werden. Dort arbeiten rund 300 Beschäftigte. Luxemburgs Wirtschaftsminister Etienne Schneider hat um eine Unterredung mit dem Präsidenten von ArcelorMittal, Adhitya Mittal, für diesen Mittwoch gebeten, berichtet das Tageblatt in seiner Online-Ausgabe.

Das Stahlunternehmen ArcelorMittal mit Sitz in Luxemburg hatte für 1,8 Milliarden Euro im vorigen Jahr den Zuschlag von der italienischen Regierung bekommen. Der Stahlsektor ist eine Schlüsselbranche in der EU, nach Angaben der Brüsseler Behörde arbeiten dort etwa 360 000 Menschen an mehr als 500 Produktionsstandorten. Die Branche steht seit geraumer Zeit wegen Billigimporten etwa aus China unter Druck. US-Präsident Donald Trump droht der EU zudem damit, zusätzliche Zölle auf Stahlimporte zu erheben.

„Wir stellen sicher, dass die Übernahme von Ilva durch ArcelorMittal (...) nicht zulasten der europäischen Industrie, deren Millionen Beschäftigten und der Verbraucher geht“, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager mit Blick auf die Übernahme.

ArcelorMittal habe sich verpflichtet, eine Reihe von Stahlwerken zu verkaufen. Diese sollen dann als Konkurrenzwerke weiterbetrieben werden – etwa in Belgien, Tschechien und Rumänien. „Der Verkauf eines Werks an einen Käufer, der es anschließend schließt, wäre keine akzeptable Lösung“, sagte Vestager.

(dpa)
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