München/Berlin Erst eine Ladung Wasser, dann Grüße an die Oma

München/Berlin · Basketball: Wie ein 18-Jähriger für den Pokalcoup von Alba Berlin gegen Titelverteidiger München sorgte.

(dpa) Auch am Heiligen Abend konnte Jonas Mattisseck sein vorweihnachtliches Basketball-Wunder von München kaum fassen. „Eine Nacht, die ich niemals vergessen werde“, schrieb der 18-Jährige von Alba Berlin immer noch überwältigt vom Pokalcoup gegen den FC Bayern. „Weihnachten kam dieses Jahr einen Tag früher.“

  Nachdem Mattisseck in seiner Bundesliga-Karriere insgesamt bislang 33 Punkte erzielt hatte, hatte er mit 15 Punkten als bester Alba-Werfer maßgeblich für das Viertelfinal-Aus des Titelverteidigers gesorgt. Dabei traf Mattisseck fünf seiner sieben Dreipunktversuche – und grüßte danach erstmal im Stile von Thomas Müller via Fernsehen seine Oma.

  Durch das 78:70 – die erste nationale Niederlage der Münchner – sorgte der Hauptstadtclub für ein deutliches Zeichen im Dauerduell der beiden Erzrivalen.  In der Vorsaison waren die Berliner den Münchnern noch in den Finals um die Meisterschaft und den Pokal unterlegen gewesen, und hatten auch vor einer Woche knapp das Ligaduell verloren. „Das war unglaublich wichtig“, sagte Mattisseck:„Wir wissen, dass wir auf einem Level mit den Bayern spielen können. Es ist schön mal zu sehen, dass man sie schlagen kann.“

  Die Auslosung bescherte den Berlinern kurz vor Heiligabend noch eine erneut schwierige Auswärtsaufgabe. Am 20. Januar müssen die Alba-Profis bei den Fraport Skyliners aus Frankfurt antreten, im zweiten Halbfinale empfängt Mitfavorit Brose Bamberg die Telekom Baskets Bonn. „Wir haben den größten Favoriten geschlagen, also sind wir jetzt Favorit“, sagte Mattisseck selbstbewusst.

  Seine Mitspieler bejubelten den 18 Jahre alten Aufbauspieler als Matchwinner, überschütteten ihn euphorisch in Kabine mit Wasser und feierten ihn wie die Alba-Anhänger mit Sprechchören. „Wenn die Fans deinen Namen rufen – das ist ein Gefühl, das möchte jeder Basketballer haben“, schwärmte der gebürtige Berliner. „Ich habe Glück, dass ich so jung bin und so gut in dem Team aufgenommen.“

  Auch in der Schlussphase stand das Eigengewächs auf dem Parkett, sorgte für die letztlich entscheidende 72:70-Führung. „Es ist schön zu sehen, wenn einer aus unserem Programm kommt und dann so aufdreht“, lobte Manager Marco Baldi. Selbst in Los Angeles wurde Mattisseck gefeiert: Der Ex-Alba-Spieler und heutige NBA-Profi Moritz Wagner bejubelte die Vorstellung seines früheren Teamkollegen vor dem Fernseher.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort