Weinheim Gleich viel Zeit bei Eltern ist gut für Trennungskind

Weinheim · (dpa) Ist es nach einer Scheidung gut für kleine Kinder, wenn sie etwa gleich viel Zeit bei beiden Eltern verbringen? Eine neue Studie aus Schweden bejaht das. Demnach haben Kinder, die viel bei beiden Eltern sind, nicht mehr Probleme als ihre Altersgenossen in intakten Familien – hauptsächlich bei einem Elternteil lebende Kinder dagegen schon, heißt es in der Zeitschrift Psychologie Heute (Ausgabe April 2018).

Untersucht wurden Daten von rund 4000 Drei- bis Fünfjährigen. Mütter und Väter hatten angegeben, bei wem das Kind wie viele Tage der Woche verbrachte. Außerdem kreuzten sie in Fragebögen an, ob das Kind aus ihrer Sicht Ängste oder Aggressionen hat. Auch die Kindergärtnerinnen beantworteten diese Frage. Die Befunde widersprechen dem, was Anhänger der Bindungstheorie behaupten – nämlich, dass kleine Kinder eine konstante Bezugsperson brauchen und nur kurz von der Mutter getrennt sein sollten.

Was die Studie nicht beleuchtet: Ein Teil der Probleme der an einen Elternteil gebundenen Kinder könnte darauf zurückgehen, dass vor allem zerstrittene Eltern diese Umgangsregelung wählen und dies womöglich die Kinder belastet.

(dpa)
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