Saarbrücken Höchststand bei Programmbeschwerden

Saarbrücken · Bürger und Gruppen haben sich 2018 so oft wie noch nie an das Internetportal für Programmbeschwerden gewandt. Bei der Beschwerdestelle gingen 2122 Proteste gegen Inhalte und Berichterstattung in TV, Radio und Internet ein.

Das waren fast doppelt so viele wie im Vorjahr (1185), wie das von der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) getragene bundesweite Portal am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Die Stelle ist bei Protesten zum privaten Rundfunk sowie für die Aufsicht über Online-Angebote zuständig.

So gab es 2018 rund 500 Beschwerden gegen das Programm privater Fernsehsender und Privatradios. 196 betrafen Online-Inhalte, insbesondere bei Instagram und YouTube, 146 übergreifende Fragen wurden direkt beantwortet. Mehr als 1100 Beschwerden gegen öffentlich-rechtliche Sender, für die das Portal nicht zuständig ist, leitet die Stelle an die jeweiligen Rundfunkanstalten weiter.

Wie in den Jahren zuvor lag ein inhaltlicher Schwerpunkt der Beschwerden laut LMS im Bereich des Jugendschutzes, wo Bürger besonders Erotik-Werbung und nicht kindgerechte Trailer im Tagesprogramm kritisierten. Diverse „Nackt-Shows“ seien an Geschmacksgrenzen gestoßen, einzelne Magazinbeiträge als journalistisch einseitig betrachtet worden. Beschwerdegründe seien zudem lange Werbeblöcke und als aufdringlich empfundene Platzierungen gewesen. Hauptgegenstand der Beschwerden bei Online-Inhalten waren laut LMS nicht gekennzeichnete Werbung in Instagram-Profilen und YouTube-Kanälen.

Die saarländische LMS betreibt das Portal seit 2004 für die Gemeinschaft der Medienanstalten in Deutschland.

(kna)
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