Schweich Lust auf Förderung und Futsal

Schweich · Führungsspielertreff des Fußballverbands Rheinland: Jugendliche legen Wert auf qualifiziertes Training und wollen Konsolenspiele nicht mit dem Kicken verbinden.

„Wir wollen nicht über, sondern mit den Jugendspielern reden, um zu erfahren, wo die Probleme sind und wie wir den Fußball zukunftsfähig machen können“, sagt Peter Lipkowski, Jugendausschussvorsitzender des Fußballverbands Rheinland (FVR). In diesem Zusammenhang hat der Verband zum dritten Mal Führungsspielertreffs angeboten, um mit den Aktiven ins Gespräch zu kommen und Anregungen für weitere Aktivitäten zu erhalten.

Nach Wittgert im Westerwald und Mendig in der Osteifel  bildete die Versammlung im Sportheim des TuS Mosella Schweich den Abschluss der aktuellen Serie. „Tenor war auch dort, dass junge Fußballer qualifizierte Trainer wollen, die sie fördern können “, sagt der Bopparder Lipkowski. Da diese Meinung schon länger vorherrsche, habe der FVR in den vergangenen Jahren die Anforderungen an Übungsleiter in den überkreislichen Ligen erhöht: Wer von der A- bis zur C-Junioren-Rheinlandliga coacht, muss nach Vorgaben des Verbands im Besitz einer B-Lizenz sein. Für jene, die ein Bezirksligateam unter ihren Fittichen haben, ist die C-Lizenz erforderlich. Nur ganz vereinzelt hat Lipkowski  Rücktrittsdrohungen von Trainern mitbekommen, die diese Hürden nicht überspringen wollen oder können.

Rund 20 A- und B-Junioren waren in Schweich zu Gast. Als Moderator fungierte Chris Meyer aus Koblenz, ein 20-jähriger Referent aus dem Jugendausschuss. „Mit Hilfe von jemandem, dessen Jugendzeit noch nicht so lange zurückliegt, wollten wir erreichen, dass es möglichst keine Hemmschwellen in der Diskussion gibt“, lässt Lipkowski durchblicken.

Gerade im Westen des Verbandsgebiets habe er ein erhöhtes Interesse festgestellt, noch mehr Futsal spielen zu wollen. Die Hallenvariante des Fußballs unter anderem mit sprungreduziertem Spielgerät und Grätschverbot spricht den Nachwuchs also an, genauso wie E-Soccer. Dass man fußballbezogene Spiele an der Konsole und den Kick auf dem Platz direkt miteinander verbindet, war aber (auch) in Schweich nicht gewünscht.

Die Mannschaftszahlen nehmen derweil auch im Fußballverband Rheinland ab. Waren es 2015/16 noch 172 A-Jugendmannschaften, sind aktuell nur noch 155 gemeldet. Immer weniger wird es auch zum Beispiel bei den D-Junioren (2015/16: 389; 2018/19: 334) und den F-Junioren (2015/16: 432; 2018/19: 392). Insgesamt zählt der FVR momentan 1792 Mannschaften. Vor drei Jahren waren es noch 1958, was ein Minus von 229 Teams oder 11,7 Prozent bedeutet.

Um zumindest einige A-Jugendmannschaften personell zu retten, steht eine Integration von älteren Akteuren im Raum – zum Beispiel drei U-20-Spielern. „Hier haben wir aus Schweich mitgenommen, dass es dann aber keine Stammspieler aus dem Seniorenbereich und nur solche aus niedrigeren Klassen sein sollen“, merkt Lipkowski an.

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