Gelsenkirchen/Monaco Nach dem Derby ist vor der Königsklasse

Gelsenkirchen/Monaco · Fußball: Das Ticket für das Achtelfinale in der Champions League haben Schalke und Dortmund bereits sicher. Das Vorrunden-Finale wird daher zum Schaulaufen für die zweiten Garden.

Für das Gruppenfinale in der Champions League lassen der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund in ihren Aufstellungen kräftig rotieren. Die Fußball-Bundesligisten sind schon für das Achtelfinale qualifiziert. Darum treten Schalkes Trainer Domenico Tedesco gegen Lokomotive Moskau (18.55 Uhr/Sky) und BVB-Coach Lucien Favre zum Gastspiel bei AS Monaco (21 Uhr/DAZN) am heutigen Dienstag jeweils mit einer B-Elf an.

„Das ist ein Spiel, in dem wir auch im Sturm mal etwas Neues ausprobieren und vielleicht mal eine Idee mehr riskieren können“, kündigte Tedesco an. Und fügte entschuldigend hinzu: „Die Fans mögen es uns verzeihen.“ Denn mit Guido Burgstaller, Breel Embolo, Mark Uth und Franco Di Santo fehlen dem 33 Jahre alten Schalker Coach vier Stürmer. Nun könnten die Rekonvaleszenten Cedric Teuchert oder Steven Skrzybski eine Chance erhalten.

Die Liste der Ausfälle beim BVB ist noch länger. Beim Abflug am Montagvormittag von Dortmund an die sonnige Côte d’Azur stiegen Marco Reus (Oberschenkel), Thomas Delaney (Wade), Jacob Bruun Larsen und Lukasz Piszczek (beide Knieprobleme) sowie Dan-Axel Zagadou (Fußstauchung) erst gar nicht ins Flugzeug. „Einige Spieler sind angeschlagen. Viele von ihnen mussten wir schon in den letzten Wochen durchschleppen“, sagte Sebastian Kehl, Leiter der BVB-
Lizenzspielerabteilung.

Zudem verzichtete Favre im Kampf um den Gruppensieg auf die Nominierung von Jadon Sancho, der wegen des Todes seiner Großmutter nach England flog, und auf Axel Witsel, der geschont werden soll. „Wir reisen trotzdem mit einer schlagkräftigen Truppe an“, stellte Kehl klar.

Nur knapp zwei Tage nach dem umjubelten 2:1-Derbysieg beim Erzrivalen Schalke brach der Bundesliga-Tabellenführer in das Fürstentum auf. Im Idealfall könnte er als Gruppensieger zurückkehren. Denn gelingt Atlético Madrid (12 Punkte) beim Dritten FC Brügge (5) kein Sieg, würde der BVB (10) mit einem Erfolg über das noch sieglose Schlusslicht Monaco (1) an den Spaniern vorbeiziehen. Auch mit der zweiten Garde scheint die Aufgabe lösbar.

Schließlich wartet das Team des neuen AS-Trainers Thierry Henry seit 13 Europapokalspielen auf einen Sieg und ist Tabellenvorletzter der französischen Ligue 1. „Wir haben Selbstvertrauen und die nicht. Das sollten wir nutzen“, bemerkte BVB-Torhüter Roman Bürki.

Bei den Schalkern hält sich nach der Derbypleite und dem Absturz auf Rang 13 der Bundesliga-Tabelle die Champions-League-Vorfreude in Grenzen. Der Fokus, daraus machte Tedesco keinen Hehl, liege klar auf den letzten drei Bundesliga-Spielen vor der Winterpause.

Mit gemischten Gefühlen kehrt Benedikt Höwedes, der 16 Jahre ein Königsblauer war und von Tedesco im Sommer 2017 ausgemustert wurde, erstmals als Spieler an seine alte Wirkungsstätte zurück. „Einerseits freue ich mich darauf, nach Hause zu kommen. Aber es wird nie normal für mich sein, gegen Schalke zu spielen. Das war schon im Hinspiel komisch und wird es am Dienstag – sozusagen in meinem Wohnzimmer – erst recht.“, sagte er in einem Interview.

Anders als für Schalke (8 Punkte) geht es für Moskau (3), wo auch der Ex-Schalker Jefferson Farfán spielt, noch um etwas. Mit einem Sieg können sich die Russen für die Europa League qualifizieren, sind aber dabei auf einen Erfolg des FC Porto (13) in Istanbul (4) angewiesen. Bei aller Wiedersehensfreude kündigte Höwedes an: „Das wird keine Spaßveranstaltung, um den Hals fallen können wir uns hinterher.“

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