Hermeskeil Pluwig-Gusterath gewinnt den Pokal

Hermeskeil · Hallen-Fußball: Überraschungsfinale beim Voba-Cup in Hermeskeil. Eintracht Trier trumpft auf – und wird disqualifiziert.

Nach einem Jahr Pause in der in neuem Glanz erstrahlten Hermeskeiler Hochwaldhalle gab es bei der zehnten Auflage des HSV-Volksbank-Cups eine faustdicke Überraschung: Nicht Cupverteidiger FSV Trier-Tarforst, nicht Oberligist SV Eintracht Trier 05 und auch nicht die Bezirksligisten aus Geisfeld, Schweich und Leiwen machten das Rennen, sondern die DJK Pluwig-Gusterath. Der A-Ligist setzte sich in einem engen und begeisternden Finale gegen den Ligakonkurrenten FSG Ehrang/Pfalzel mit 2:1 durch. Bei einem erneuten Erfolg des FSV Tarforst (es wäre der dritte insgesamt gewesen) hätten sich die Veranstalter um Orga-Chef Alexander Rohler im nächsten Jahr um einen neu gestifteten Wanderpokal bemühen müssen – doch dazu kam es nicht.

Die Höhenkicker verpassten nach souveräner Vorrunde das Halbfinale knapp. Denn in der Zwischenrunde gelang zwar ein Sieg gegen die SG Waldweiler (3:0), doch die beiden Unentschieden gegen die FSG Ehrang (2:2) und die SG Osburg/Thomm (3:3) reichten dem Team von Coach Holger Lemke nicht, weil es gegen die Schweicher Mosella mit 1:3 unterlag.

Bitter wurde der Auftritt des Oberligisten Eintracht Trier, der zwar sportlich die überzeugendsten Leistungen auf das nagelneue Hallenparkett zauberte, jedoch disqualifiziert wurde, weil er drei Spieler einsetzte, die nicht spielberechtigt waren. Die Verantwortlichen des SVE hatten ihr Team als Seniorenteam gemeldet, dessen Reglement vorsieht, dass alle Spieler mindestens älterer A-Jugend-Jahrgang sein müssen. Doch zwei Spieler standen auf der Platte, die dem jüngeren A-Jugend-Jahrgang angehörten und einer sogar, der aktuell in der B-Jugend spielt. Die Eintrachtler lagen bis zu ihrer Disqualifikation aussichtsreich im Rennen, hatten sämtliche Partien auch in der Zwischenrunde mehr oder weniger souverän für sich entschieden. Nach dem Turnierausschluss holte sich Bezirksligist SG Geisfeld den Gruppensieg vor dem späteren Sieger aus Pluwig-Gusterath. Die DJK hatte die Vorrunde nach Siegen gegen die SG Osburg (2:0) und die FSG Ehrang III (2:1) bei einem Remis gegen den saarländischen Landesligisten FC Wadrill/Sitzerath (0:0) ungeschlagen überstanden. In der Zwischenrunde drehte das Team um Betreuer Dominik Zimmer auf, gewann gegen den Hermeskeiler SV II 4:1 und den FC Züsch 5:0, unterlag jedoch gegen starke Lokalmatadoren aus Geisfeld/Rascheid mit 0:3. Die Partie gegen die Eintracht fiel aus bekannten Gründen aus der Wertung.

Im Halbfinale gewann der A-Ligist gegen die TuS Mosella Schweich nach Verlängerung im Golden Goal mit 4:3. Das Finale gegen die Ehrang-Pfalzeler wurde eng, intensiv und körperbetont geführt. Robin Weirich und Stefan Gärtner brachten Pluwig zunächst mit 2:0 nach vorn, doch Jonas Streit machte das temporeiche Finale mit dem 1:2 nochmals spannend. Pluwigs Torhüter Robin Mohm zeigte serienweise starke Paraden und hielt den ersten Sieg in einem großen Turnier für die DJK fest. „Die zusammengewürfelte Mannschaft aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft ist über sich hinausgewachsen. Eigentlich wollten wir gar keine Hallenturniere spielen. Dass es so gut geklappt hat, ist die Kirsche auf der Torte. Es war einfach geil, dass ich die zwei Riesendinger der Ehranger noch abgewehrt habe.“

Mohm freilich wird dann ab März wieder als Linksaußen auf Torejagd gehen: „Früher habe ich in der Jugend auch im Tor gespielt. Von daher war ich schon ein bisschen vorbelastet, was das Toreverhindern angeht.“ Die Ehranger hatten sich in ihrer Gruppe mit sieben Punkten klar durchgesetzt. Im Halbfinale schlugen sie die SG Geisfeld mit 2:1. Die Tore im Halbfinale erzielten Simon Dondelinger und Leonard Lamberty bei einem Gegentreffer von Christian Alt. Das Spiel um Platz drei wurde in einem spannenden Neunmeterschießen entschieden. Geisfeld besaß mit dem letzten Neuner von Lukas Jonas die besseren Nerven und siegte gegen Schweich mit 8:7. Der neue Cupsieger freute sich über 1000 Euro Siegprämie. Den Sonderpreis für den besten Torschützen des Turniers, das insgesamt knapp 700 Zuschauer sahen, ging an den Schweicher Philipp Seeberger, der elf Mal traf. Alex Rohler zog ein positives Fazit: „Das Turnier war qualitativ sehr stark, die Stimmung in der Halle war an beiden Tagen sehr gut und verlief wohltuend fair. Es gab zum Glück nur eine Verletzung eines Spielers. Für die Eintracht tut es mir leid mit ihrem Fehler, denn sportlich wären sie sicherlich ins Endspiel gekommen.“

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