Film ab – Die Kinokolumne: „Mission Impossible – Fallout“ Stuntman Tom Cruise lässt es krachen

Wer sich in Paris einmal mit dem Auto auf den Place Charles-de-Gaulle gewagt hat und um den Triumphbogen gefahren ist, der weiß, wie chaotisch es in diesem Kreisverkehr ohne eindeutige Fahrspuren zugeht.

 Tom Cruise als Ethan Hunt in einer Szene des Films „Mission: Impossible – Fallout“. Der Film läuft ab heute in den deutschen Kinos.

Tom Cruise als Ethan Hunt in einer Szene des Films „Mission: Impossible – Fallout“. Der Film läuft ab heute in den deutschen Kinos.

Foto: dpa/Chiabella James

Trotzdem rast Geheimagent Ethan Hunt (Tom Cruise) auf dem Motorrad in halsbrecherischem Tempo und als Geisterfahrer durch dieses Chaos. Denn es geht mal wieder um Leben und Tod. In „Mission: Impossible – Fallout“ legt er sich mit einer mysteriösen Terrororganisation an. Die Motorrad-Raserei ist nur eine von zahlreichen spektakulären Szenen in dem US-Actionthriller.

Im mittlerweile sechsten Teil der Filmreihe nimmt Tom Cruise (56) als Agent Hunt wieder einen gefährlichen Geheimauftrag an. Mit seinen aus den Vorgängerfilmen vertrauten Kollegen Luther (Ving Rhames) und Benji (Simon Pegg) soll er in Berlin drei gestohlene Plutonium-Sprengköpfe sichern, auf die es eine Terrororganisation namens „Die Apostel“ abgesehen hat. Doch der Einsatz geht schief, weil Hunt ein Leben rettet.

Nun hat der mysteriöse Gangster John Lark das Plutonium. Lark, der für das IMF ein Phantom ist, macht gemeinsame Sache mit Solomon Lane (Sean Harris, „Harry Brown“), dem in Haft sitzenden Bösewicht aus „Mission: Impossible – Rogue Nation“ (2015). Über eine Vermittlerin (Vanessa Kirby, „The Crown“), die sich Weiße Witwe nennt, soll Hunt die Sprengköpfe bekommen. Dafür bedarf es allerdings einer brisanten Gegenleistung: Hunt soll dem diabolischen Lane zur Flucht verhelfen.

„Mission: Impossible – Fallout“ fesselt von Anfang bis Ende mit einem spannenden und komplexen Spionage-Plot voller überraschender Wendungen. Trotz der zweieinhalb Stunden Laufzeit ist der Actionthriller von US-Regisseur und Drehbuchautor Christopher McQuarrie rasant und kurzweilig. McQuarrie, der schon den gelungenen fünften Teil inszenierte, kennt sich mit raffinierten Drehbüchern aus. Für sein Skript zum Kultthriller „Die üblichen Verdächtigen“ (1995) erhielt er den Oscar.

Darüber hinaus glänzt sein Film mit reihenweise hervorragend inszenierten Actionszenen. So viele Stunts habe es bisher in keinem anderen „Mission: Impossible“-Teil gegeben, betonen McQuarrie und Cruise. Besonders beeindruckend: Cruise machte die meisten Stunts selbst (in London brach er sich einen Knöchel), fuhr Motorrad, sprang mit einem Fallschirm aus dem Flugzeug und flog sogar selbst den Hubschrauber. In drei Monaten mit intensivem Unterricht lernte er das Fliegen. Was bei vielen Filmen aus Gründen der Versicherung nicht möglich ist – Cruise macht es mit 56 Jahren einfach. Und das sieht man. „Mission: Impossible – Fallout“ sieht, besonders im Gegensatz zum digital überladenen, albernen „M:I III“ (2006), richtig echt aus.

Die intelligente, spannende Story und die mitreißende Action machen „Mission: Impossible – Fallout“ zu einem großen Kinovergnügen, das man – wenn möglich – am besten in 3-D genießt. Dank der opulenten Optik des Actionthrillers kommt die Technik dabei nämlich voll zur Geltung. Brian De Palmas kluger Agentenkrimi „Mission: Impossible“, in dem Ethan Hunt vor 22 Jahren erstmals auf der Leinwand zu sehen war, ist Kult. Direkt dahinter folgt „Mission: Impossible – Fallout“ als zweitbester Film der Reihe. Mission erfüllt.

Philip Dethlefs, dpa

„Mission Impossible – The Fallout“ läuft ab heute im Cinemaxx Trier, im Skala Kino Center Bitburg, im Kinopalast Vulkaneifel in Daun und im Mosel Kino in Bernkastel-Kues.

(dpa)
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