Koblenz/Trier Trier würde gerne wieder ausflippen

Koblenz/Trier · Fußball-Rheinlandpokal: Im Duell zwischen der TuS Koblenz und der Eintracht geht’s heute Abend ums Halbfinale, ums Prestige und um wertvolle Euro.

 Ein emotionaler Höhepunkt im Stadion Oberwerth: 2014 siegte die Eintracht im Rheinlandpokal-Viertelfinale bei der TuS Koblenz mit 6:4 nach Elfmeterschießen.

Ein emotionaler Höhepunkt im Stadion Oberwerth: 2014 siegte die Eintracht im Rheinlandpokal-Viertelfinale bei der TuS Koblenz mit 6:4 nach Elfmeterschießen.

Foto: TV/Sebastian Schwarz

Eintracht Trier gegen die TuS Koblenz, das waren in der Vergangenheit meist intensive Duelle im Fußball-Rheinlandpokal. Und lange Zeit erfolgreiche für den SVE. Finaltriumph 2011, Viertelfinalsieg 2012 sowie der dramatische Sieg 2014, ebenfalls in der Runde der letzten acht Teams.

Damals, im April 2014, siegte Trier mit 6:4 nach Elfmeterschießen im Koblenzer Stadion Oberwerth. „Es war ein emotionales, spannendes Spiel, in dem wir am Ende das Glück auf unserer Seite hatten“, erinnert sich Christoph Anton, der seinerzeit für Trier durchspielte.

Wird’s heute Abend ähnlich rassig, wenn sich um 19.30 Uhr auf dem Oberwerth die TuS und die Eintracht erneut im Pokal gegenüberstehen – selbstredend wieder im Viertelfinale? Die jüngsten beiden Pokalduelle verlor Trier auf schmerzliche Weise – im Finale der Saison 2016/17 (1:2) und im Viertelfinale 2017/18 (0:3). Und die aktuelle Formkurve in der Oberliga spricht eher für Koblenz (seit zehn Spielen ungeschlagen, dabei sechs Siege).

„Für uns ist das Spiel eine Riesenchance. Da zählt kein Tabellenplatz. Es muss für jeden eine Freude sein, auflaufen zu dürfen. In puncto Motivation muss nicht viel vom Trainer kommen. Als Fußballer musst du solche hitzigen Spiele lieben“, sagt Triers Flügelspieler Anton, der nach seiner jüngsten Schulterblessur und einer Verletzungsodyssee in der vergangenen Saison weiterhin auf Formsuche ist.

Die Atmosphäre im Oberwerth-Stadion verspricht für eine Partie zwischen zwei Fünftligisten außergewöhnlich zu werden. Die TuS hat alleine im Vorverkauf schon mehr als 600 Karten abgesetzt, und aus Trier kündigen sich unter anderem drei Fanbusse an. Anton: „Das muss uns anspornen. Solch eine Stimmung ist ja für uns nicht mehr alltäglich.“

Sportlicher Erfolg im Pokal geht einher mit einem finanziellen Segen für die Vereine – auch deshalb ist das heutige Match (nicht nur) für den SVE so wichtig und lukrativ. Der Vorjahressieger Rot-Weiß Koblenz bekam unterm Strich  115 000 Euro Prämie vom Deutschen Fußball-Bund.  An die Verlierer der Viertelfinalspiele wurden nur 2500 Euro ausgeschüttet, 4500 Euro gingen an die unterlegenen Halbfinalisten. Der Verlierer des Endspiels bekam 10 000 Euro. In der aktuellen Pokal-Saison werden sich die Summen erhöhen, die genaue Prämie legt der DFB aber erst im nächsten Jahr fest.

Die Eintracht hat den Pokalsieg als Saisonziel ausgegeben. Für SVE-Trainer Josef Cinar ist das keine Bürde: „Wir brauchen keinen Druck weghalten. Die Jungs sind motiviert, sie zeigen im Training die richtige Körpersprache.“ Der Coach, der auf Tim Garnier, Felix Fischer und Luca Sasso-Sant verzichten muss, bangte gestern noch um die Einsatzchancen von Torwart Denis Wieszolek und Leoluca Diefenbach (beide Oberschenkelprobleme). Ob er im gestrigen Abschlusstraining Elfmeterschießen üben lassen würde, wusste Cinar im Vorfeld noch nicht.

Beim Sieg 2014 war Anton übrigens nicht unter den ersten fünf Schützen des Elfmeterschießens. Sollte es heute Abend wieder zum Äußersten kommen, dürfte das wohl anders aussehen. Anton: „Ich denke, dass ich diesmal dabei sein werde.“

Unseren Liveticker gibt’s unter fupa.net/rheinland

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