Schule Unterrichtsversorgung bleibt ein Zankapfel im Land

Mainz · Die Zahl der Schüler in Rheinland-Pfalz geht in den nächsten Jahren weiter zurück – soll aber nach 2021 wieder leicht zunehmen. Die Ampel-Regierung sieht sich darauf gut vorbereitet. „Dadurch, dass wir kontinuierlich immer einstellen und erst mal damit rechnen, dass wir jetzt noch zwei Jahre haben, in denen die Schülerzahlen sinken, werden wir Vorsorge treffen“, sagte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Dienstag in Mainz.

 Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, in einer Debatte im Landtag.

Stefanie Hubig (SPD), Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz, in einer Debatte im Landtag.

Foto: dpa/Arne Dedert

SCHÜLERZAHLEN: In die Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen plus, integrierten Gesamtschulen, Gymnasien und Förderschulen gehen in diesem Schuljahr 2018/2019 insgesamt 410 353 Schüler. Das ist ein Minus von rund 3100 Schülern oder knapp einem Prozent im Vergleich zum vorigen Schuljahr. Den größten Rückgang gab es bei Realschulen plus mit minus 1,8 Prozent, gefolgt von Gymnasien mit minus 1,3 Prozent.  Nach der Prognose sinkt die Zahl der Schüler an den allgemeinbildenden Schulen bis 2021 und legt dann leicht zu.

UNTERRICHTSVERSORGUNG: Die Abdeckung des Unterrichts mit Lehrern hat laut Bildungsministerium einen Bestwert erreicht. Sie stieg von 98,6 Prozent auf 99,1 Prozent. Die Zahl zeigt das Verhältnis zwischen der Planung und den Stunden, die den Lehrern tatsächlich zugewiesen werden. „Die 100-Prozent-Marke wollen wir erreichen“, sagte Hubig. In Grundschulen ist die rechnerische Abdeckung mit 100,3 Prozent am höchsten, in Förderschulen mit 96,5 Prozent am niedrigsten. Das Ministerium betont, dass der Pflichtunterricht auf jeden Fall immer abgedeckt ist. Dazu kommen dann Stunden für Lerngruppen oder soziale Brennpunkte. Auch Ganztagsunterricht sei komplett abgedeckt.

KLASSENGRÖSSE: Die Klassen in Rheinland-Pfalz sind im Durchschnitt so groß: 9,7 Schüler an den Förderschulen, 18,5 Schüler an den Grundschulen, 21,9 Schüler an den Realschulen plus, 25,5 Schüler an den Gymnasien und 26,8 Schüler an den integrierten Gesamtschulen. Die Zahlen haben sich im Vergleich zum vorigen Schuljahr kaum verändert. Die Klassengröße an Grundschulen sei die kleinste bundesweit.

REAKTIONEN: Die Unterrichtsversorgung bleibt ein Zankapfel. Die CDU-Opposition sprach von einem „Taschenspielertrick“. „Diese Schulstatistik ist unredlich, denn sie vermischt die zugewiesenen Lehrerwochenstunden für den Pflichtunterricht mit den Zuweisungen, die eigentlich für zusätzliche Förderungen vorgesehen sein sollen“, kritisierte Bildungspolitikerin Anke Beilstein. „Sie berücksichtigt nicht den kurzfristigen Unterrichtsausfall, etwa aufgrund von Krankheitsfällen.“ Der Philologenverband forderte die Landesregierung auf, mehr Lehrer einzustellen. 

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