Jagd Wenn der Wolf heult, ...

Paschel · ... läuft das Wildschwein davon. Deshalb beschallt ein Jäger aus dem Hochwald sein Revier per Lautsprecher. Das gibt Ärger mit den Anwohnern.

 Wildschweine sorgen für Nachbarschaftsärger.

Wildschweine sorgen für Nachbarschaftsärger.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Mit einer ungewöhnlichen Methode versucht ein Jäger bei Paschel im Hochwald (Verbandsgemeinde Kell am See) Wild von Wiesen und Feldern fernzuhalten. Er setzt Lautsprecher ein, die nachts ihre Umgebung mit Geräuschen wie Wolfsgeheul oder Glockengeläut vom Band beschallen. Auf diese Weise sollen vor allem Wildschweine vertrieben werden, die auf landwirtschaftlichen Flächen immer wieder große Schäden anrichten.

In der Siedlung Benratherhof bei Paschel hat sich Anwohnerin Lisa Stelzmann über die nächtliche Dauerbeschallung beschwert. „Es war durch die geschlossenen Fenster zu hören“, sagt sie. Der Lautsprecher war kaum 100 Meter von ihrem Haus entfernt an einem Hochsitz montiert. Stelzmann schaltete die Verbandsgemeinde ein. Die Verwaltung in Kell am See teilt auf TV-Anfrage mit, dass solche akustischen Anlagen im Freien nach Vorgaben des Landesimmissionsschutzgesetzes genehmigt werden müssten. Für den Betrieb in Dorfgebieten seien Lärmgrenzwerte einzuhalten. Weil diese am Benratherhof leicht überschritten waren, ordnete die Verwaltung ein Abschalten des Geräts an.

Eine zweite Anlage desselben Jägers läuft nahe der Nachbarsiedlung Steinbachweier – bislang ohne Klagen der Anwohner. Der Jäger begründet die Beschallung mit der stark gestiegenen Wildschwein-Population.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort