Amsterdam Zäher Kampf für die Kung-Fu-Bayern

Amsterdam · Champions League: Nach dem Thriller in Amsterdam heißen Bayerns mögliche Achtelfinalgegner Rom, Lyon oder Tottenham.

 Das tut schon beim Anschauen weh: Thomas Müller erwischte  Amsterdams Nicolas Tagliafico mit seinem Fuß am Kopf. Der Münchener sah Rot, stritt aber eine Absicht ab.

Das tut schon beim Anschauen weh: Thomas Müller erwischte  Amsterdams Nicolas Tagliafico mit seinem Fuß am Kopf. Der Münchener sah Rot, stritt aber eine Absicht ab.

Foto: dpa/Peter Dejong

Thomas Müller brauchte nach dem Rot-Schock ein Bierchen, Robert Lewandowski genehmigte sich auf seine Torbestmarke ein Schlückchen Rotwein. Seite an Seite ließen die zwei Protagonisten im Kerzenschein beim Bankett des FC Bayern ein denkwürdiges Spektakel in der Fußball-Champions-League noch einmal Revue passieren, das alle Münchner mitgerissen hatte.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic sprach von „leichten Herzrhythmusstörungen“. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge war vom hochintensiven Gruppenfinale beeindruckt.

„Es war sicherlich eine extrem emotionale Europapokalnacht, die wir erlebt haben“, sagte Rummenigge bei seiner nächtlichen Ansprache im weihnachtlich dekorierten Saal in Amsterdam. Der Fußballkrimi beim 3:3 gegen Ajax Amsterdam beschert den Bayern als Gruppensieger etwas weniger Nervenkitzel bei der Auslosung am kommenden Montag, als es bei Platz zwei der Fall gewesen wäre.

Im Achtelfinale am 12./13. oder 19./20. Februar sowie am 5./6. oder 12./13. März mit dem entscheidenden Rückspiel in München gehen Niko Kovac und seine Stars Real Madrid, FC Barcelona, Paris Saint-Germain, Juventus Turin und Manchester City aus dem Weg. Jürgen Klopps FC Liverpool, Atlético Madrid, Olympique Lyon, Manchester United, AS Rom oder Tottenham Hotspur stehen in Nyon als Gegner zur Auswahl.

„Da gibt es genug Hochkaräter, von daher ist es gehupft wie gezupft“, hielt sich Trainer Kovac mit überschwänglicher Freude über ein vermeintlich leichteres Spiel gegen einen Gruppenzweiten zurück.

Fehlen wird im nächsten Jahr erst einmal Müller, der nach einer Kung-Fu-Aktion gegen Nicolás Tagliafico vom Platz flog. „Nee, nee, das war natürlich keine Absicht“, sagte der reumütige Rotsünder. 2009 hatte er im Europapokal einmal Gelb-Rot gesehen.

Salihamidzic warb noch in Amsterdam für ein nicht so hohes Strafmaß. „Mehr als zwei Spiele wird das nicht sein“, sagte der Sportdirektor nach einem würdigen Jubiläumsspiel zum 150. Vorrunden-Auftritt der Bayern in der Königsklasse.

Auch Kovac freute sich nach überwundener Münchner Herbstdepression trotz des verpassten vierten Sieges am Stück über ein „absolut tolles Fußballspiel“. Als erstem Bundesligaprofi glückten Robert Lewandowski in der Gruppenphase acht Tore. Er führt vor Lionel Messi (6) die Torjägerliste an. „Ich bin sehr stolz“, sagte der 30-Jährige. Mit seinem 21. Pflichtspieltreffer ist Lewandowski der Beste in Europas Topligen. Eine „Art Lebensversicherung“ sei Lewy, lobte Kovac.

Andererseits deckten Dusan Tadic (2) und Tagliafico mit ihren Gegentreffern trotz Rot für Maximilian Wöber schonungslos Münchner Abwehrschwächen auf. Solche Löcher bringen in der K.o.-Runde vermutlich ein schnelles Aus.

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