„Privat kann ich mir keine Termine merken“

Ich sehe was, was du nicht siehst: Als Gedanken- und Körperleser wurde Thorsten Havener bekannt. Am 11.03. kommt er mit seinem Programm „Der Körpersprache-Code Live“ in die Europahalle. Wir sprachen mit ihm über den Reiz der Körpersprache und internationale Gemeinsamkeiten.

Als was würdest du deinen momentanen Beruf beschreiben?
Thorsten Havener: Als Unterhalter - ich möchte Menschen unterhalten und gute Laune verbreiten. Das Thema der Show ist Körpersprache, von daher liegt auch der Begriff Körperleser sehr nah.

Angefangen hast du als Zauberkünstler. Wie kam anschließend der Wandel zum Körperleser zustande?
Thorsten Havener: Ich habe mich in den letzten 30 Jahren intensiv mit der Zauberkunst beschäftigt. Dazu gehören auch viele andere Themengebiete wie Gedächtniskunst, Suggestion und Körpersprache. Ich wollte vor Jahren eine Show aus diesen Themen zeigen, die dann noch besser als die Zaubershows ankam. Der "Körpersprache-Code" ist eine Mischung aus all diesen Themengebieten.

Inwiefern kann man bei einem Gedanken- und Körperleser auch von einem Zauberer sprechen?
Thorsten Havener: Solches Schubladendenken reizt mich nicht. Ich möchte mein Publikum in eine andere Welt entführen, inspirieren und gut gelaunt aus der Show schicken. Die Tatsache, dass bei mir die Grenzen verschwinden, macht ja gerade einen großen Reiz der Show aus. Es gibt keine Kategorie - es ist die Thorsten-Havener-Show.

Was macht für dich den Reiz der Körpersprache aus?
Thorsten Havener: Ich bin neugierig und interessiere mich sehr für andere Menschen. Über Körpersprache kann man viel über sein Gegenüber erfahren. Außerdem ist der Umgang miteinander viel einfacher, wenn man nicht nur auf die gesprochene Sprache, sondern auch auf die Körpersprache achtet. Schaltet in einer Talkshow mal den Ton ab und beachtet die Protagonisten. Es kann sein, dass man mehr von den jeweiligen Menschen erfährt, wenn das gesprochene Wort nicht ablenkt. Das finde ich sehr reizvoll.

Welche Unterschiede gibt es bei Menschen verschiedener Nationalitäten, wenn es um nonverbale Kommunikation geht?
Thorsten Havener: Da gibt es sehr viele - allerdings nur bei erlernten Gesten. Mein Interesse gilt eher den Körpersprache-Merkmalen, die sich eben nicht unterscheiden, sondern überall gleich sind. Zum Beispiel reißen wir alle die Arme nach oben, wenn wir gewonnen haben. Wir haben tatsächlich mehr gemeinsam, als uns trennt und das ist ein schöner Gedanke, finde ich.

In welchen Situationen hast du dir schon mal gewünscht, nicht über deine Fähigkeiten zu verfügen?
Thorsten Havener: Es gab noch keine Situation, in der mir meine Fähigkeiten von Nachteil gewesen wären. Wir haben diese Fähigkeiten übrigens alle. Jeder achtet auf die nonverbalen Signale seiner Mitmenschen, jedoch unbewusst. Ich mache wahrscheinlich mehr Dinge bewusst, die ein gewöhnlicher Mensch eben nicht bewusst macht. Genau darum geht es ja auch in der Show.

Wie oft kommt es vor, dass du dich im privaten Umfeld hinsichtlich Körpersprache ertappst?
Thorsten Havener: Ständig. Meine Zuschauer sehen ja immer nur einen öffentlichen Teil von mir. Da fällt mir immer der passende Spruch ein. Ich lese in anderen Menschen wie in einem Buch und merke mir jedes Detail. Hier bin ich Körperleser und Gedächtniskünstler. Aber ihr solltet mal den privaten Havener erleben … da suche ich grundsätzlich meine Schlüssel und kann mir keine Termine merken. Und was meine Souveränität betrifft: Zuhause hört noch nicht mal der Hund auf mich.

Wie schnell kommst du deiner Familie und deinen Freunden auf die Spur?
Thorsten Havener: Wenn ich will, sofort - aber wer will das schon immer?

Welche Frage wird dir - neben der Nennung der Lottozahlen - am häufigsten gestellt?
Thorsten Havener: Die Frage, welche Frage mir - neben der Nennung der Lottozahlen - am häufigsten gestellt wird.

Am 11.03. kommst du mit deinem aktuellen Programm "Der Körpersprache-Code Live" nach Trier. Was können die Zuschauer erwarten?
Thorsten Havener: Über zwei Stunden gute Laune und viele Überraschungen. Ich habe mein Ziel erreicht, wenn die Leute am Ende sagen: "Ich weiß zwar nicht genau, was er da gerade gemacht hat, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht."

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