Psst: Geheimagenten an der Kinder-Uni-Trier

Trier · Professor Ralf Küsters hat uns in der Kunst der Geheimschrift unterwiesen. Da ging es um Botschaften, die mit Buchstaben und Zahlen verschlüsselt werden. Wusstet ihr, dass schon die Römer in der Antike Geheimschriften benutzt haben? Dazu haben sie einfach das Alphabet um ein paar Stellen verschoben. Verschiebt man es um elf Stellen, steht da: VTYOPCFYT. Und das heißt: KINDERUNI.

 Kinder-Uni-Veranstaltung "Geheimagenten"

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Foto: Kinder-Uni
 Kinder-Uni-Reporter Johannes

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Heute wird fast alles verschlüsselt, zum Beispiel E-Mails oder Bestellungen im Internet. Aber warum ist das so?
Es gibt auch böse Leute, die wissen wollen, was man in deiner E-Mail so schreibst. Deshalb gab es die Symmetrische Verschlüsselung. Da hatten der Sender und der Empfänger beide den gleichen Schlüssel. Um den Schlüssel auszutauschen, mussten sie sich erst um Mitternacht im Wald treffen. Aber wenn man das jedes Mal machen muss, wenn man eine Nachricht verschicken will, wird das auf Dauer sehr anstrengend.
Deshalb wurde im Jahr 1987 die Asymmetrische Verschlüsselung erfunden. So kann man sich das vorstellen: Man hat ein Vorhängeschloss und einen Schlüssel. Wenn man das Schloss durchs Internet schick, kann der Empfänger seine Nachricht mit dem Schloss verschlüsseln und wieder zurückschicken. Mit dem Schlüssel, den man natürlich aufbewahrt hat, kann man das Schloss wieder öffnen und die Nachricht lesen.
Heute wird fast alles am Computer gemacht. Allerdings schreiben Computer nicht mit Buchstaben, sondern mit Zahlen, sogenannten Bits (Nullen und Einsen). Und da man mit Nullen und Einsen keine Schlösser verschicken kann, haben sich drei Männer (Ron Rivest, Adi Shamir und Leonard Adleman) das nach ihnen benannte RSA-Verfahren ausgedacht. Dieser Code besteht aus Primzahlen. Eine Primzahl ist eine Zahl, die nur durch eins und sich selbst teilbar ist. Drei oder fünf zum Beispiel, nicht aber die Vier. Jetzt gibt es noch die Primfaktoren einer Zahl. Das sind die Primzahlen, aus denen sich eine Zahl zusammensetzen lässt, zum Beispiel die Zehn, die ergibt sich aus zwei mal fünf, oder die 21, die ergibt sich aus drei mal sieben.
RSA funktioniert nun so: Das Schloss ist eine extrem große Zahl mit mehr als 300 Stellen. Die Schlüssel sind dann die Primfaktoren dieser Zahl. Nun fragt ihr euch sicher: Aber das ist doch nicht geheim? Das kann ja jeder ausrechnen, das ist ja doof. Allerdings ist es viel schwerer, als ihr denkt. So schwer sogar, dass alle Computer der Welt zusammen mehrere 1000 Jahre rechnen müssten, um den Code zu knacken.
Wir haben viel über Geheimcodes gelernt und wissen jetzt, wie sie funktionieren. Habt ihr auch schon mal was verschlüsselt? Probiert es doch gleich mal aus!
Johannes König, 13 Jahre, Konz

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