Punktgewinne nach der Salami-Taktik

Hoffenheim · Gleiches Ergebnis wie in der Vorwoche, gleiche Konstellation auf dem Spielfeld, aber auch die gleichen Reaktionen nach dem Schlusspfiff: Nach dem 1:1 (1:0) bei 1899 Hoffenheim trauerte der mittlerweile seit vier Bundesliga-Partien ungeschlagene 1. FC Kaiserslautern erneut vielen vergebenen Chancen nach.

Hoffenheim. "Ich weiß nicht, ob ich damit jetzt zufrieden sein soll oder nicht." Nur wenige Minuten nach dem Schlusspfiff sah sich Kaiserslauterns Innenverteidiger Mathias Abel, der an der Seite von Martin Amedick erneut den Vorzug vor dem Brasilianer Rodnei erhalten hatte, außerstande, eine schlüssige Wertung des Spiels abzugeben, in dem die Gäste aus der Pfalz lange Zeit dominiert hatten. Doch die Roten Teufel zeigen mittlerweile Konstanz auf fremden Plätzen, agieren druckvoll und mit System. Nur in der Chancenverwertung hapert es noch. Auch nach dem zu diesem Zeitpunkt überraschenden Führungstreffer der Hausherren durch den Bosnier Vedad Ibisevic (33.) ließen sich die Lauterer nicht beirren. Sahan (12.), Fortounis (26.) und Kapitän Tiffert (29.) hatten zuvor schon gute Einschussgelegenheiten vergeben. Belohnt für den couragierten Auftritt wurden sie erst in der zweiten Halbzeit durch einen Sonntagsschuss von Dorge Kouemaha. Der eingewechselte Sukuta-Pasu hatte eine Hereingabe schulmäßig mit der Brust für seinen Mannschaftskameraden gestoppt und der ließ sich mit einem platzierten Fernschuss in den Winkel nicht lange bitten.
"Wir haben hier ein Bombenspiel gemacht. Deswegen sehe ich auch weniger das Ergebnis als die Leistung", lautete die Bilanz von FCK-Trainer Marco Kurz. Der Coach operierte zunächst mit dem Kameruner Torschützen als einziger Spitze, wechselte dann im zweiten Durchgang mit Sukuta-Pasu und dem Israeli Itay Shechter zwei zusätzliche offensive Kräfte ein. "Mir ist es egal, wie wir vorne spielen. Ich mache das, was der Trainer für richtig hält und komme mit jedem System zurecht", war Kouemaha nach seinem zweiten Auswärtstreffer in Folge zufrieden. Schon beim 1:1 gegen den Hamburger SV vor Wochenfrist war der bullige Stürmer erfolgreich gewesen.
Der FCK verriet gute Ordnung und Struktur, ließ den spielstarken Gastgebern nur wenige Entfaltungsmöglichkeiten. "Mich freut besonders, dass wir hier die bessere Mannschaft waren bei einem Gegner, der so ungefähr den zehnfachen Etat wie wir hat", lautete das Fazit des "Dauerläufers" Oliver Kirch im Mittelfeld. Der FCK sammelt seine Punkte im Kampf um den Klassenerhalt derzeit nach der Salami-Taktik: Stückchen für Stückchen. jüb
Am Donnerstag, 18 Uhr, treten die Lauterer in einem Testspiel in Kasel auf dem Platz der SG Ruwertal gegen die luxemburgische Nationalmannschaft an.

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