Rechenleistung als Standortfaktor - mit der Cloud in die Zukunft

Rechenzentren werden zu einem wesentlichen Standortfaktor für Unternehmen. Erst durch die riesigen Serverhallen der Provider wird es möglich, die Datenmengen, die durch die stetig steigende Anzahl von Tablets, Smartphones und PCs entstehen, bewältigen zu können.

Rechenleistung als Standortfaktor - mit der Cloud in die Zukunft
Foto: Flickr Servers - Computers - Technology Perspecsys Photos CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte

Die Serverhallen verarbeiten, analysieren und speichern die Daten. In der Zukunft werden solche Rechenzentren und die damit in Verbindung stehenden Cloud-Anwendungen besonders für mittelständische Unternehmen an Bedeutung gewinnen.

Zwei Drittel der kleinen bis mittelgroßen deutschen IT-Unternehmen wollen die Ausgaben für ihre Cloud-Infrastruktur erhöhen und im Durchschnitt um 20 Prozent steigern. Auch im privaten Bereich wird die Cloud immer wichtiger. Täglich steigen die Nutzerzahlen von Cloud-Speichern oder Smart-Home-Systemen weiter an und benötigen die Rechenleistung entsprechender Serverhallen. Um diesem Bedarf an Rechenpower gerecht werden zu können, müssen die Betreiber von der Zentren ihre Kapazitäten ausbauen und ebenfalls in ihre Systeme investieren.

Performance und Datenschutz "Made in Germany"
Die deutschen Cloud-Dienstleister genießen mittlerweile auch international einen sehr guten Ruf - das zeigte zuletzt die Studie von Cloud Spectator. Dabei wurde die Performance von 17 international tätigen Providern getestet und gegenübergestellt. Die Studienverantwortlichen buchten dazu bei jedem getesteten Cloud-Anbieter vergleichbare Hardware und testeten diese über einen Zeitraum von 24 Stunden. Überraschenderweise gewann dabei nicht eines der großen IT-Unternehmen wie Google, Microsoft oder IBM, sondern der deutsche Provider 1&1 . Ausschlaggebend für diese Bewertung war nicht nur die Rechenleistung der 1&1-Server, sondern auch das Preis-Leistungs-Verhältnis des Dienstleisters. Besonders den kostenlosen Expertensupport bewerteten die Forscher positiv, da andere Provider diesen Service nur gegen einen Aufpreis anbieten.

Auch das hiesige Datenschutzrecht wirkt sich positiv auf den Ruf von deutschen Providern aus. Mittlerweile vertrauen sogar einige US-amerikanische Unternehmen auf die Clouds mit dem Siegel "Made in Germany". Gründe dafür sind vor allem die Geheimdienstaffären und Datenlecks der vergangenen Jahre, die ein Umdenken bei vielen Unternehmen bewirkten. Seitdem gelten viele Anbieter nicht mehr als sicher oder stehen im Verdacht, mit Geheimdiensten zusammen zu arbeiten bzw. sensible Daten ihrer Kunden an diese weiterzugeben. Daher kündigten mittlerweile auch große Unternehmen wie Microsoft, Amazon und Cisco an, eigene Rechenzentren in Deutschland betreiben zu wollen, um den Datenschutz ihrer Kunden weiterhin garantieren zu können.

Cloud in Deutschland
Die Deutschen nutzen die Cloud bisher hauptsächlich dazu, um Daten zu sichern. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage von DataRecovery . Dabei gaben 72 Prozent der 500 Befragten an, ein tägliches Backup ihrer Daten durchzuführen - vorzugsweise in der Cloud.

In diesem Zusammenhang gewinnen sogenannte Hybrid-Clouds zunehmend an Bedeutung. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Cloud-Speicher und lokalen Festplatten. Der Vorteil dieser hybriden Systeme ist es, dass Nutzer unkompliziert auswählen können, welche Daten sie in der Cloud des Providers speichern möchten und welche sie lieber lokal auf eigenen Festplatten behalten. Auf diese Weise können besonders sensible Daten zusätzlich geschützt und andere bedenkenlos ausgelagert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort