Pflege 2000 Euro und mehr im Monat: Pflege im Heim wird immer teurer

Trier · Der finanzielle Aufwand liegt in Rheinland-Pfalz über dem Bundesschnitt. Krankenkassen und die Opposition verlangen, dass das Land Betroffene durch Förderung entlastet.

2000 Euro und mehr im Monat: Pflege im Heim wird immer teurer
Foto: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

Bewohner in Pflegeheimen sollen weniger aus eigener Tasche für die Pflege bezahlen. Das fordert die Krankenkasse Barmer. „Der Eigenanteil der Pflegekosten ist massiv angestiegen“, sagt Barmer-Landeschefin Dunja Kleis. Sie fordert, dass sich das Land an den Investitionskosten für die Einrichtungen beteiligt, um so die Pflegebedürftigen zu entlasten. „Das ist ein sehr dringliches Problem“, so Kleis. Neben den Investitionskosten müssen Heimbewohner auch die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie fürs Personal übernehmen. Im Schnitt liegt der Eigenanteil der Pflegebedürftigen, die in Heimen betreut werden, bei monatlich 2134 Euro in Rheinland-Pfalz. Damit liegt die finanzielle Belastung für die vollstationäre Pflege in Rheinland-Pfalz fast 100 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Die Investitionskosten schlagen mit durchschnittlich 439 Euro im Monat zu Buche, Unterkunft und Verpflegung mit 900 und der sogenannte einrichtungseinheitliche Eigenanteil, der vor allem die Personalkosten abdeckt, mit 795 Euro. Vor zwei Jahren lag der Eigenanteil noch bei rund 2000 Euro. Etwa 35 000 Menschen in Rheinland-Pfalz leben in Pflegeheimen. „Es ist sehr wichtig, dass das Land bei den Investitionskosten der Pflegeheime wieder einsteigt“, sagte Kleis unserer Redaktion. Nach Berechnungen der Barmer müsste Rheinland-Pfalz dafür rund 16 Millionen Euro aufbringen, um die in Heimen lebenden Pflegebedürftigen von den Investitionskosten zu entlasten. Kleis verweist auf andere Bundesländer, die sich an diesen Kosten beteiligen und die Heimbewohner damit entlasten. Rheinland-Pfalz hatte diese Förderung 2002 eingestellt.